© Hirndorf

Archiv 2022

Kirche St. Antonius, Papenburg

Eine geschichtsträchtige und reich ausgestattete Kirche mit "Wunderorgel" präsentiert sich
Die Geschichte der ersten St. Antonius Kirche beginnt im Jahre 1666, als der Bischof von Münster die Erlaubnis erteilte, in Papenburg einen Friedhof anzulegen. Dies wurde notwendig, da in diesen Jahren die Pest auch in der im Jahr 1632 gegründeten Fehnkolonie grassierte, und viele Tote zu beklagen waren. 
Im Jahr 1674 begann man den Bau einer Kirche in unmittelbarer Nähe des Friedhofes. Es war ein kleines Gotteshaus, das man heutzutage eher als Kapelle bezeichnen würde. Im Jahr 1680 wurde dann die Pfarrei St. Antonius gegründet. 1682 kommt der später selig gesprochene Weihbischof aus dem Bistum Münster Niels Stensen auf seiner Visitationsreise nach Papenburg und weiht am 20. August diese Kirche und den Friedhof. In den Jahren 1777 bis 1778 wurde das Gotteshaus um die Hälfte vergrößert, indem man den Chorraum abriss und die Kirche um 2 Fensterachsen in voller Breite verlängerte. Die Länge betrug danach etwa  31 Meter. Außerdem wurde eine Orgelbühne eingebaut. Im Jahr 1799 wurde die erste Orgel beschafft. Zudem wurde ein neues Portal gebaut. Zwei Jahre später erhielt die Kirche einen neuen Hochaltar.
Im Jahr 1840 entschloss man sich zum Bau einer neuen Kirche und begann durch monatliche Kollekten einen finanziellen Grundstock dafür zu schaffen. Erste Pläne wurden durch den Haselünner Architekten Josef Niehaus erstellt. Durch die ungeklärte kirchenrechtliche Situation Papenburgs verzögerte sich der Bau über viele Jahre.
1868 kaufte die Gemeinde ein Grundstück zur Anlage eines neuen Friedhofes und zum Bau einer neuen Kirche, obwohl eine Gruppe einflussreicher Bürger den Kirchenneubau gerne unmittelbar neben der alten Kirche errichtet gesehen hätte. Dieser Plan ließ sich jedoch nicht durchführen.
Der Architekt Alexander Behnes, ein Sohn des Papenburger Richters Behnes, erstellte im Jahr 1871 neue Pläne zum Bau der Kirche. Der bisherige Architekt Niehaus war mittlerweile verstorben. 
Der Baubeginn der neuen Kirche erfolgte am 2. August 1873. Nachdem das Fundament, das aus ca. 1.000.000 Steinen bestand, fertig war, erfolgte jedoch ein jahrelanger Baustopp bedingt durch die  ungeklärte gesamtwirtschaftliche Situation im Land und die  steigenden Lohnkosten.
Vor 145 Jahren, am 11. Dezember 1877, wurde die Einweihung der Kirche durch Bischof Johann Beckmann gefeiert. Die Baukosten betrugen mit der bis 1881 beschafften Inneneinrichtung 378.000 Mark. Die Ausmaße des Gebäudes waren für damalige Papenburger Verhältnisse gigantisch: 70 Meter lang, 35 Meter breit und eine Turmhöhe von 88 Metern.
Wegen der hohen Baukosten der Kirche war diese in den Anfängen nur spärlich ausgestattet und gestaltet. Viele wichtige Gegenstände konnten erst innerhalb der ersten 10 Jahre nach und nach beschafft werden. Etwas mehr als 30 Jahre nach der Fertigstellung wurde die St. Antonius Kirche neu gestaltet und modernisiert. Neben dem Bau einer neuen Orgelempore im Jahr 1910 wurde in den Jahren 1911 und 1912 das Kirchinnere mit kunstvollen Wandmalereien versehen, eine Heizung eingebaut, die ersten, schlichten Fenster durch neue farbige Fenster ersetzt und der Bodenbelag im Chorraum erneuert.
Nach dem 2. Weltkrieg hatte es in St. Antonius, wie in vielen anderen Gemeinden auch, den Plan gegeben, die kunstvollen Wandmalereien weiß überstreichen zu lassen. Damit hätte das Kircheninnere wieder so schlicht wie vor 1911 ausgesehen. Es ist überliefert, dass zur Umsetzung dieses Vorhabens eine Stimme im Kirchenvorstand gefehlt hat. Dadurch blieb die Pracht der Wandmalereien auch den nächsten Generationen erhalten.
1978 wurde nach Plänen des Papenburger Architekten H.W. Blohm eine Werktagskirche, die Kreuzkapelle, angebaut. Sie dient kleineren Gruppen als Gottesdienstort.
In den Jahren 2019/20 erhielt die Kirche eine neue Orgel, die sogenannte „Walcker-Orgel“. Die Orgel erhielt diesen Namen, weil sie einst für das Hans-Sachs-Haus in Gelsenkirchen von dem seinerzeit größten und international erfolgreichsten Orgelbauunternehmen E.F. Walcker & Co. angefertigt wurde. Die Walcker-Orgel ist heute das einzige noch erhaltene Exemplar dieser Größe aus der Weimarer Republik. Sie wurde 1927 erbaut und gilt mit ihren 92 Registern und 7262 Pfeifen bis heute als Prachtexemplar. Wegen des sinfonischen Klangs erhielt das Instrument schon kurz nach dem ersten Konzert in Gelsenkirchen das Etikett „Wunderorgel“.
Die St. Antonius-Kirche ist insgesamt reich ausgestattet. Beispielhaft ist hier der Chorraum benannt, der beherrscht wird von einem freistehenden, aufragenden Hochaltar aus französischem Sandstein. Er wurde  ebenso wie die Seitenaltäre im Jahr 1877 von Heinrich Balthasar Seling geschaffen. Im Rund des Chorraumes sind die Apostel in prächtigen Gemälden dargestellt. 
Die Kirchengemeinde St. Antonius präsentiert ihre Kirche (Kirchstraße 12, Papenburg) am Sonntag, den 11.12.2022, um 15.00 Uhr. Gäste aus dem ganzen Emsland sind herzlich dazu und zum anschließenden Nachmittagskaffee willkommen.
Text: Holger Berentzen nach Franz Guhe

Kirche des Monats November - Ev.-luth. Dreifaltigkeitskirche, Haselünne

Eine Kirche mit Ausstrahlung, die Geborgenheit vermittelt
 
Die Evangelisch-lutherische Dreifaltigkeitskirche in Haselünne präsentiert sich im Rahmen der ökumenischen Veranstaltungsreihe „Kirche des Monats“ am kommenden Sonntag, den 13. November 2022, um 15 Uhr an der Meppener Straße 10.
 
Im 19. Jahrhundert existierte noch keine eigenständige evangelische Gemeinde in Haselünne. Die wenigen Protestanten wurden von der lutherischen Kirchengemeinde Meppen pfarramtlich versorgt. Nur etwa zwei Abendmahlsgottesdienste im Jahr wurden unter anderem im Amtssaal der Stadt Haselünne angeboten. Diese Umstände beförderten den Wunsch nach einem eigenen Versammlungsraum. Anfang 1901 konnte auf Initiative von Kapellenvorsteher Johann August Hante und mit Unterstützung von Konsistorialrat (heutige Bezeichnung: Superintendent) Wilhelm Grashoff aus Meppen ein Grundstück an der „Meppen-Haselünner Chaussee“ gekauft werden. Der Haselünner Fabrikant C. Hermann Müller stellte dafür einen Teil seines Hausgartens zur Verfügung. Ein kleines Gebäude, welches als Bethaus mit Mietwohnung bezeichnet wurde, konnte gebaut werden. Die Einweihung erfolgte am 1. Advent 1901. 
Vier hohe Rundbogenfenster, die zum Betsaal gehörten, sind noch heute in der Dreifaltigkeitskirche vorhanden. Es gab auch einen Plan, das Gebäude durch einen Vorbau mit Glockentürmchen als Kapelle deutlich zu kennzeichnen. Jedoch lehnte der zuständige Kirchenvorstand Meppen diese Maßnahme zweimal ab. So erhielt das Gebäude nur ein einfaches Kreuz aus Eisen auf dem Giebel über der Eingangstür und wurde so als Kapelle erkennbar. Dieses eiserne Kreuz ist noch vorhanden und wird für besondere Anlässe verwendet.
50 Jahre blieb Gebäude bis auf einen kleinen Dachausbau unverändert. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der „Betsaal“ mit etwa 60 Plätzen inzwischen viel zu klein geworden. Die Gemeinde war infolge von Flucht und Vertreibung auf etwa 550 Mitglieder angewachsen. Für das Raumproblem bot eine von Architekt Otto Bartning (1888 – 1959) entwickelte modulare Bauweise für den Bau von Notkirchen nach dem Zweiten Weltkrieg eine einfache und kostengünstige Lösung. Der Betsaal wurde durch einen vorgefertigten Anbau mit Holzbindern und einfachem Mauerwerk auch mit Eigenleistung der Gemeinde erweitert. Die Einweihung des Anbaus erfolgte am 23.09.1951 und würdigte zugleich das 50jährige Jubiläum der Kapelle. Der Anbau hatte auf der Nordwest- und Südostseite ein für Bartning-Notkirchen typisches Fensterband. Davon ist das auf der Nordseite bis heute erhalten. 
Und endlich konnte mit einem weiteren Umbau des Gebäudes ein Glockenturm für drei Glocken errichtet werden. Im Januar 1955 beschloss der Kapellenvorstand einstimmig den Namen Dreifaltigkeitskirche. Mit einer 1956 von der Firma Führer aus Wilhelmshaven gebauten Orgel, ein sogenanntes Emslandpositiv, wird der Kirchenraum komplettiert. 
1980 wird der Bartning-Anbau um etwa 3 Meter mit einem Chorraum verlängert, eine Sakristei wird angebaut. Für den Anbau im Inneren hatten die Haselünner Architekten Harren dem Kirchenvorstand einen mutigen Vorschlag unterbreitet: Verzicht auf die Zwischendecke und Freilegen der das Dach tragenden Holzbinderkonstruktion, „um das Volumen des Kirchraumes zu vergrößern und um eine gewisse Großzügigkeit und Höhe im Sakralraum zu bekommen“. Dadurch ist die Bauweise dieses Bartning-Anbaus in seiner ursprünglichen Form im Inneren sichtbar geworden und bis heute erhalten. Die Neuausgestaltung des Sakralraumes mit Kruzifix und Altar, Lese- und Kanzelpult sowie Taufbeckentisch in gleichartiger massiver Bauweise aus dunkelbraunem Holz fügt sich in den Raum mit offenem Gebälk zu einem eine Einheit bildenden Gesamteindruck. Am 1. Advent 1980 konnte das Gemeindezentrum eingeweiht werden. Eine weitere Aufwertung erhielt der Sakralraum durch den 1983 vorgenommenen Einbau farbiger Fenster nach Entwürfen des Haselünner Künstlers Adolf Heydt. Diese Buntglasfenster thematisieren die im Namen der Kirche festgehaltene zentrale theologische Vorstellung der Dreifaltigkeit unter Aufnahme von Vers 14 aus dem 4. Kapitel des Johannesevangeliums: „Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, der wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.“
Am 1. Advent 2001 konnte das hundertjährige Jubiläum der Dreifaltigkeitskirche in einem Festgottesdienst mit der damaligen Landesbischöfin Dr. Margot Käsmann eindrucksvoll gefeiert werden. Aus dem Betsaal von 1901 und dem Notkirchenbau von 1951 ist in den Jahrzehnten die Dreifaltigkeitskirche mit Ausstrahlung und Geborgenheit vermittelnder Atmosphäre geworden.
 
Herzlich lädt die Kirchengemeinde Gäste aus dem ganzen Emsland zur Vorstellung der Kirche und der aktuellen Gemeindeaktivitäten sowie zum anschließenden Nachmittagskaffee ein.
 
Text: Holger Berentzen nach Ruth Becker-Lang

Kirche des Monats Oktober 2022 - St. Michael in Breddenberg-Heidbrücken

Eine schmucke Kirche im kleinen Dorf mit großem Herzen
 
Die Pfarrkirche St. Michael in Breddenberg-Heidbrücken präsentiert sich im Rahmen der ökumenischen Veranstaltungsreihe „Kirche des Monats“ am kommenden Sonntag, den 09. Oktober 2022, um 15 Uhr an der Hauptstraße 26.
Seit dem Ende des 18. Jahrhunderts siedelten sich immer mehr Bürger der Gemeinden Esterwegen und Börger in Heidbrücken und Breddenberg an. Kirchlich gehörte man zur Pfarrei Börger, was allerdings ein recht weiter Weg bis zur Kirche war. So entstand nach und nach der Wunsch nach einer eigenen Kirche, dem die Bischöfliche Behörde in Osnabrück auch 1921 entsprach. Nachdem ein geeignetes Grundstück gefunden worden war, wurde 1923 unter großer Eigenbeteiligung der Bürger mit dem Kirchbau begonnen, so dass am 8. Mai 1924 die Benediktion (Segnung) der neuen Kirche stattfinden konnte. Nach nur wenigen Jahren traf 1927 ein Blitzschlag die Kirche und beschädigte den Turm und das Dach der Kirche erheblich, was zunächst aufgrund Geldmangels nur notdürftig repariert werden konnte. Nach einigen Jahren zeigten sich weitere Baumängel, so dass man sich 1934 zur Gründung eines Kirchbau-Sammelvereines entschloss. Nun konnten die notwendigen Erhaltungs- und Erneuerungsmaßnahmen durchgeführt werden. 1942 fertigte der Bildhauer Ludwig Nolde eine beeindruckende Statue des Kirchpatrons St. Michael an. 1945 wurde die Kirche, vor allem der Turm, durch Kriegsbeschuss wiederum stark beschädigt, was in den kommenden Jahren behoben werden konnte. 1966 wurde die bisherige einzelne Glocke durch ein Geläut aus vier Glocken ersetzt; die alte Glocke fand einen neuen Platz auf dem Friedhof und läutet dort seitdem bei Beerdigungen. 1965 wurde aus der bis dahin zu Börger gehörigen Filialkirche eine Pfarrkirche mit einem eigenen Pfarrer; seit 2007 gehört St. Michael mit zur Pfarreiengemeinschaft „Abraham“. 1998 wurde die Kirche noch einmal renoviert und sieht seitdem so aus wie heute; der Tabernakel ist erst seit Anfang Oktober 2022 wieder aus der Werkstatt des Goldschmiedes zurück, wo er gänzlich erneuert wurde.  
St. Michael ist eine kleine, aber aktive Dorfgemeinde, die fest in das Leben von Breddenberg-Heidbrücken integriert ist. Die Kirche bietet den Menschen dort bei vielen schönen und feierlichen, aber auch bei traurigen Anlässen den Raum zur Freude, zur Besinnung und zum Gebet. 
Herzlich lädt die Kirchengemeinde Gäste aus dem ganzen Emsland zur Vorstellung der Kirche und zum anschließenden Nachmittagskaffee ein.

Kirche des Monats September 2022

Christ König, eine Kirche mit einigen Besonderheiten.

Die Christ König-Kirche in Lingen-Darme (Bernhard-Lohmann-Str. 36 49809 Lingen) wird am Sonntag, den 18.09.2022, um 15.00 Uhr im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Kirche des Monats“ vorgestellt. 
 
Auch wenn die katholischen Christen in Darme erst seit gut 60 Jahren ihre eigene Kirche haben, so hat das Christentum in Darme eine über 700jährige Geschichte.
Der Ortsname Darme wird 1302 erstmalig urkundlich erwähnt. Seit dem 01.01.1970 ist Darme ein Ortsteil der Stadt Lingen (Ems). Seit Jahrhunderten wohnen hier Christen, deren Religionszugehörigkeit je nach Landesherrschaft immer wieder wechselte. In der Zeit der Oranier, mit Unterbrechungen 1597 bis 1702, kam der Calvinismus. Den Katholiken wurde die Religionsausübung sehr erschwert und ab 1674 gänzlich verboten. Und so kamen diese zur Gottesdienstfeier in sogenannten Notkirchen der Umgebung zusammen. Auch in Darme, denn Darme gehörte zum Fürstbistum Münster und war für die Oranier Ausland. 1674 wird die Darmer Kapelle erstmalig erwähnt, ein im Ursprung weltliches Gebäude, das auch heute der politischen Gemeinde gehört. Zu allen Zeiten wurde sie von den Gläubigen immer wieder für kirchliche Zwecke genutzt. Als die Grafschaft Lingen 1702 als Erbe an Preußen fiel, dauerte es noch etliche Jahre bis sich die Situation der Katholiken besserte. Bald nach dem Ende des zweiten Weltkrieges haben sich Darmer Bürger dafür eingesetzt, eine eigene Kirche zu bekommen. Sie gehörten seit langer Zeit zur Kirchengemeinde St. Alexander in Lingen-Schepsdorf und hatten somit einen langen Fußweg zurückzulegen. 
Aus dem Jahr 1952 datiert die Schenkung eines Grundstücks für die geplante neue Kirche.
Die Christ König-Kirche wurde in den Jahren 1955 bis 1959 nach Plänen des Lingener Architekten H. Klaas gebaut. Von 1954 bis zum ersten Gottesdienst Pfingsten 1959 in der neuen Kirche feierten die Darmer Katholiken in der Darmer Volksschule den Sonntagsgottesdienst zelebriert von Maristenpatern aus Meppen. 
In den 1960er-Jahren wurden dazu ein Pfarrhaus, ein Pfarrheim und ein Kindergarten gebaut, Ende der 1970er-Jahre ein Glockenturm. Seit 1971 ist Darme eine eigenständige Pfarrei. 
Die Christ König-Kirche wurde mehrmals zeitgemäß umgebaut. Einige Besonderheiten sind in der Kirche zu entdecken. Dazu gehören Figurengruppen wie eine Christusfigur umgeben von Menschen in verschiedenen Lebenssituationen. Dazu gehören auch der Tabernakel, der Altar, der Taufbrunnen und die Orgel.
Der Tabernakel zeigt ein Kupferrelief des Künstlers Matthias Gotzes aus Krefeld und bezieht sich auf Christus als König. Dargestellt ist die Begegnung Jesu mit dem römischen Statthalter Pontius Pilatus, der Jesus fragt: „Also bist du doch ein König?“ Jesus antwortete: „Du sagst es, ich bin ein König. Ich bin dazu geboren und dazu in die Welt gekommen, dass ich für die Wahrheit Zeugnis ablege.“ (Johannesevangelium 18, 37)
Der Altar erhielt mit der Renovierung 1995 seinen heutigen Standort. Der bis dahin nach unten offene Fuß wurde gedreht. Bei bestimmtem Blickwinkel reichen die an der Chorwand dargestellten Ähren und Trauben in diese Schale. Das Kreuz an der Stirnwand des Chorraumes ist eine Arbeit des Webmeisters Franz Stöpler aus Oberau. Der Korpus zeigt Christus den König, stehend, mit waagerecht ausgebreiteten Armen, die Königskrone auf dem Haupt. Links vom Altar befinden sich der Taufbrunnen und die Osterkerze, im Hintergrund drei zusammengehörende Bilder. Die Zahl drei für die Dreifaltigkeit, die Farbe blau für Wasser und Leben, das Gelb als Gold, Gottes Zeichen in der Kirche. Das Farbmuster verläuft senkrecht als Zeichen der Verbindung mit Christus durch die Taufe.
 
Die heutige romantische Orgel stammt aus der St. Michaelkirche in Lingen-Reuschberge. Sie wurde 1890/1891 in England gebaut und ist mit ihrem warmen, vokalen Ton eine Besonderheit in der emsländischen Orgelwelt.
 
Die Kirchengemeinde Christ König freut sich auf die Gäste aus dem ganzen Emsland und lädt nach der Vorstellung der Kirche zu Kaffee und Kuchen ein.

Kirche des Monats Juli 2022

Kirche des Monats Juli 2022
Das Emsland zu Gast in Emsbüren
Die St. Andreas Kirche ist Kirche des Monats
 
Schon von weitem ist der Kirchturm der St. Andreas Kirche zu sehen, er ist das markante Wahrzeichen des Kirchspiels Emsbüren. Im Monat Juli ist die St. Andreas Kirche die Kirche des Monats im Emsland. Die Kirche des Monats ist eine ökumenische Initiative im Emsland. In jedem Monat stellt sich eine andere Kirche oder Kapelle vor und lädt Gäste aus nah und fern ein.
 
Am Sonntag, den 10. Juli, um 15.00 Uhr, sind alle Gäste und Interessierte nach Emsbüren eingeladen. Ob mit Fahrrad oder Auto, den Weg weist der Kirchturm. In einem Gottesdienst gibt es viele Möglichkeiten diese Kirche kennenzulernen und den Kirchraum auf sich wirken zu lassen. Die Orgel wird sich vorstellen und die Flöten und andere Register erklingen lassen. Der Kirchenchor wird einen Eindruck von der besonderen Akustik des Kirchraums hörbar machen. Es wird ein Eintauchen in die Geschichte geben, und dabei wird deutlich werden, warum der damalige Kardinal von Essen der Emsbürener Kirchengemeinde eine Reliquie des Missionars Ludger geschenkt hat. Und natürlich lädt dieser Gottesdienst zu dem ein, wozu Kirchen und Kapellen einladen, zum Singen und Beten. Im Anschluss an den Gottesdienst sind alle Gäste zu Kaffee und Kuchen eingeladen. Ein Hinweis darauf, dass die eigentliche Kirche aus lebendigen Steinen besteht, aus glaubenden und suchenden Menschen.
 
„Menschen empfinden in dieser Kirche das Gefühl von Freiheit. Hier wirst Du nicht klein gemacht. Hier darfst Du mit geradem Rücken stehen. Für Gott sind wir keine Bittsteller, keine Sklaven – sondern Freunde,“ so ist es im Kirchenführer aus dem Jahr 2021 zu lesen. Die St. Andreas Kirche wurde im Jahr 2019 grundlegend saniert und wirkt nun viel heller und freundlicher. Ein wesentlicher Schritt der Kirchensanierung bestand darin, das alte Taufbecken aus dem 12. Jahrhundert in die Mitte der Kirche zu stellen. Damit wird nun deutlich, dass die Taufe der Anfang von allem ist und das Grundsakrament der Kirche. Ein zweiter wesentlicher Schritt war die Neugestaltung der Marienverehrung. Wie in vielen anderen Kirchen im Emsland kommen viele Menschen, verweilen kurz, zünden eine Kerze an und bringen ihre Gebete, Nöte und Anliegen vor Gott. Sie wissen sich auch bei der Gottesmutter gut aufgehoben. Das Gefühl von Geborgenheit und Freiheit kann in dieser Kirche auch gefunden werden, weil der Kirchraum sehr hell ist. Die St. Andreas Kirche ist eine Westfälische Hallenkirche, bei der die Seitenschiffe genauso hoch sind, wie das Hauptschiff der Kirche. Auch die großen Fenster tragen zu diesem besonderen Raumgefühl bei. 
 
Auch für Kinder gibt es in dieser Kirche viel zu entdecken. Wo hat Judas in der Emsbürener Kirche die 30 Silberlinge versteckt? Warum schaufelt ein kleines Kind ein Loch am Rande des Meeres, und was befindet sich im Reliquiengrab vor dem Altar? Die St. Andreas Kirchengemeinde lädt klein und groß zu einer Kirchenentdeckertour mit anschließendem Kaffeetrinken ein. Für alle, die tiefer einsteigen wollen, wird auch der neue Kirchenführer zum Preis von 4 Euro angeboten. Dort finden alle Interessierten Antworten auf die Fragen, wann die Spanier im Emsland waren und wann die Franzosen. Warum eine Sonnenuhr draußen an der Kirche hängt, und was auf der alten Kirchenglocke geschrieben steht, deren Klang weit im Kirchspiel zu hören ist.

Kirche des Monats Juni 2022

Kirche des Monats Mai 2022
Der Gottesdienstraum der Justizvollzugsanstalt Meppen
 
Am Sonntag, 19.06.2022, wurde um 15.00 Uhr im Rahmen der Reihe „Kirche des Monats“ der Gottesdienstraum der Justizvollzugsanstalt (JVA) Meppen (Grünfeldstraße 1, 49716 Meppen-Versen) vorgestellt. Die JVA Meppen befindet sich auf dem Gebiet des ehemaligen „Emslandlagers“  Versen (Lager IX). Ende der 1970er Jahre wurde ein Teil der alten Holzbaracken durch Neubauten ersetzt. So konnte im Jahr 1984 die Mehrzweckhalle in Betrieb genommen werden. In der Mehrzweckhalle befindet sich die Sportabteilung mit einer Sporthalle sowie ein Mehrzweckraum. Dieser Mehrzweckraum wird von der evangelischen und katholischen Gefängnisseelsorge als Gottesdienstraum und für die kirchlichen Gruppen genutzt. Gleichzeitig dient dieser Mehrzweckraum auch für Gruppenveranstaltungen der Anstalt.
In den letzten Jahren wurde der Raum auf Anregung der Gefängnisseelsorge mit Hilfe von Bediensteten und Inhaftierten gründlich saniert und anschließend neu gestaltet. Vor  dem Betreten der Mehrzweckhalle fällt gleich ein Glockenturm auf, den man nicht in einer JVA vermuten würde. Die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde hat der Gefängnisseelsorge vor einigen Jahren eine Glocke geschenkt. Aus diesem Anlass wurde in der JVA Meppen durch einen Inhaftierten mit Unterstützung von Bediensteten dieser Glockenturm geplant und gebaut. Der Stil des Glockenturms wurde bei der Gestaltung des neuen Altars und des Ambos aufgegriffen. So konnte eine Verbindung zwischen draußen und drinnen geschaffen werden. Beim Betreten des Gottesdienstraums fällt zunächst der Blick auf eine Wand mit bunten Glasbausteinen, in denen man Rosen erkennt. So wird den Besuchern gleich deutlich, dass dieser Raum ein besonderer Raum innerhalb der JVA ist. 
Im Gottesdienstraum befindet sich auf der rechten Seite eine Pfeifenorgel, die als Spende der evangelisch-lutherischen  Erlöser-Gemeinde in Papenburg ihren Weg in die JVA gefunden hat. Der Altarraum wird auf der anderen Seite bestimmt von einer „Klagemauer“. Darüber befindet sich ein Auferstehungskreuz des Künstlers Josef Krautwald. Die Erfahrungen mit den Inhaftierten waren, dass dieses Kreuz von den Gottesdienstbesuchern selten als Kreuz empfunden wurde. Im Lauf der Jahre haben Gefangene immer wieder selbst Kreuze gestaltet und der Seelsorge geschenkt, damit der Gottesdienstraum auch ein Kreuz hat. Im Rahmen der Sanierung und Neugestaltung wurde daher ein neues Kreuz gestaltet. Dieses vor allem in Rot- und Gelbtönen gehaltene Kreuz wurde unter fachkundiger Anleitung von Helmut Schönrock von Inhaftierten im Rahmen eines Projektwochenendes gemalt. Mit der Gebetsecke, in der auch ein Lichterbaum steht, wird der Altarbereich abgeschlossen.  Der Mehrzweckraum wurde durch das gemeinsame Wirken von Inhaftierten, Bediensteten und Seelsorgern zu einem Gottesdienstraum für die Anstalt.
Im Rahmen der Veranstaltung wurde die Geschichte des Ortes, der Gottesdienstraum, die Arbeit der Gefängnisseelsorge und auch der 2017 schön angelegte, etwa 3000 Quadratmeter große Begegnungsgarten, vorgestellt. Im Begegnungsgarten soll neben den vielfältigen Pflanzen auch Hoffnung wachsen. Dort gab es die Gelegenheit zum Austausch bei Kaffee und Kuchen.
Das erste Mal in der Reihe "Kirche des Monats" mussten sich die Gäste zuvor anmelden, vor Ort ihren Personalausweis vorzeigen und keine Mobiltelefone oder Fotoapapparate mit hineinnehmen.

Kirche des Monats Mai 2022

Ein Exot in der emsländischen Kirchenlandschaft
- Die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Meppen

Die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Meppen ist ein Exot in der emsländischen Kirchenlandschaft. Sie gehört zum Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R. mit Sitz in Wustermark-Elstal bei Berlin. Diese Freikirche finanziert sich nicht durch Kirchensteuern, sondern ausschließlich durch freiwillige Beiträge ihrer Mitglieder und Freunde und hat deutschlandweit ca. 80.000 Mitglieder.
Nach der EFG Lingen, die an die EFG Nordhorn angegliedert ist, ist sie erst die zweite Gemeinde dieses 
Bundes im Emsland. Pastor Jan Lambers, gebürtig aus der Grafschaft, hatte Mitte der 1980er Jahre auf dem Herzen, eine solche Gemeinde auch in Meppen zu gründen. Gemeinsam mit seiner Frau Gesine sammelte er weitere interessierte Gläubige. Man traf sich zunächst privat als „Hauskreis“ und pflegte christliche Gemeinschaft. Bald wurden Räume eines ehemaligen Ladengeschäfts an der Herrschwiese gemietet, zu Gemeinderäumen umgebaut und dort im Dezember 1989 die EFG Meppen als Tochtergemeinde von Nordhorn gegründet. Auf dem Sophienplatz nebenan wurde wiederholt ein großes Zelt aufgebaut, wo die Gemeinde im Rahmen von sogenannten Evangelisationen zum Glauben an Jesus Christus einlud.
Die Gemeinde gehört zur Bewegung der Baptisten. Charakteristisch für diese wie auch andere Freikirchen ist es, Menschen erst dann zu taufen, nachdem sie bewusst den christlichen Glauben angenommen und bekannt haben. Nur solche werden in der EFG Meppen auch als Mitglieder aufgenommen. Trotz dieses markanten Unterschieds zur Theologie und Praxis der Volkskirchen stand die Gemeinde von Anfang an im Austausch und in Zusammenarbeit mit anderen Kirchen in Meppen im Rahmen der Ökumenischen Pfarrkonferenz.
Im Jahr 2000 wurde der Grundstein für ein eigenes Kirchengebäude am Baumschulenweg gesetzt. Das Gelände einer ehemaligen Baumschule konnte günstig erworben werden und bot viel Platz. Viele Freikirchen haben in den 90er Jahren in solcher Umgebung ihre Gebäude errichtet, da Grundstücke in Innenstädten oder Siedlungsgebieten für die oft kleinen Gemeinden nicht erschwinglich waren.
Das Gemeindezentrum hat keinen Glockenturm und ist so optisch nicht als typische Kirche zu erkennen. Es wurde in Fertigbauweise errichtet, viele Arbeiten wurden in Eigenleistung von Gemeindegliedern und -freunden erbracht. Entstanden ist ein funktionaler Bau mit hellem, einladendem Charakter. Vor dem Eingang finden Besucher reichlich Parkmöglichkeiten. Hinter dem Gebäude befindet sich ein großzügiges Außengelände, das mehrfach umgestaltet wurde – so auch jetzt aktuell zu einem Ort der Gemeinschaft und der Begegnung für Jung und Alt.
Ungewohnt für viele erstmalige Besucher ist die Gestaltung des Gottesdienstsaales: keine übliche Kirchenarchitektur, Teppich statt Bodenfliesen, Stuhlreihen statt Bänke, Klavier und Gitarre statt Orgel, neben der Kanzel weder ein Altar noch ein fester Abendmahlstisch, dafür Mikrofone und Notenständer für das Musikteam, per Beamer angestrahlte Liedtexte statt Gesangbücher. Deutlich aber ein großes Holzkreuz an der Wand hinter der Kanzel – nicht nur als Symbol für die Mitte unseres Glaubens, sondern auch für das, was die EFG Meppen mit allen christlichen Kirchen verbindet. Unter dem Kreuz: ein begehbares Taufbecken (Baptisterium). Hier werden Täuflinge bei ihrer Taufe ganz im Wasser untergetaucht.
Die EFG Meppen ist seit ihrer Gründung bis 2011 auf ca. 100 Mitglieder gewachsen. Zur Gemeinde zugehörig halten sich außerdem etwa noch einmal so viele Familienangehörige und sogenannte Gemeindefreunde. Sie kommen aus dem gesamten mittleren Emsland. In den letzten Jahren bewegt sich die Mitgliederzahl zwischen 85 und 95. Seit 2012 ist Hajo Rebers der Gemeindepastor.

Kirche des Monats März 2022

Schlosskapelle Dankern - Eine emsländische Perle mit langer Geschichte
Mit der Vorstellung der Schlosskapelle St. Notburga in Haren-Dankern (Rentmeisterstraße, 49733 Haren) am Sonntag, den 13.03.2022 um 15.00 Uhr wird nach zweijähriger „Corona-Pause“ die Veranstaltungsreihe „Kirche des Monats“ fortgesetzt. 
 
Wenngleich auch Einzelheiten weitestgehend unbekannt sind, so steht fest, dass Dankern auf eine mehr als 500-jährige Geschichte zurückblickt. Die ältesten, namentlich bekannten Besitzer waren die Herren von Beesten. 1509 war diese Familie als „Herren zu Dankern“ im münsterschen Landtagsmartrikel geführt. Dankern geriet in den folgenden Jahren als Erbgut in die Hände verschiedener Familien.
 
Johann Heinrich Martels war als münsterscher Oberkriegskommissar und Diplomat im Dienst des Fürstbischof Christoph Bernhard von Galen zu bedeutenden Reichtümern gelangt. 1680 beauftragte er den münsterschen 
Baumeister Gottfried Laurenz Pictorius ein Herrenhaus in Dankern zu errichten. Eine eingeschossige, dreiflügelige Anlage in Ziegelbauweise mit Sandsteingliederungen entstand.  Durch Misswirtschaft in den Folgegenerationen musste Dankern verkauft werden und die Familie Martels ist ausgewandert.
 
Am 22. Mai 1832 kaufte Reichsfreiherr Johann Ignatz von Landsberg-Velen das Gut Dankern. Als Folge dieses Verkaufs vernichteten die Vorbesitzer einen Großteil des ursprünglichen Mobiliars, fast alle Aufzeichnungen über die Geschichte Dankerns. Auch die Baupläne des Baumeisters Pictorius gingen verloren. 
 
Unter Friedrich Ludolf von Landsberg-Velen fanden in den Jahren 1890 – 1894 erhebliche Ausbauten am Haus statt, die dem Schloss sein heutiges Aussehen geben. Der ursprüngliche Bau wurde durch ein weiteres Stockwerk erhöht und an den beiden Schnittpunkten der Flügel mit dem Hauptbau wurden Türme aufgesetzt. Diese Ergänzungen wurden in rotem Backstein gehalten, während der ursprüngliche Backsteinbau verputzt wurde.
 
1970 gründete Manfred Freiherr von Landsberg-Velen das in Deutschland einzigartige Ferienzentrum Schloss Dankern, um Familien mit Kindern einen erschwinglichen Urlaub bieten zu können. Das Schloss bildet den Mittelpunkt und konnte grundlegend saniert werden. Über 180 Jahre befindet sich Dankern nun im Besitzt der Freiherren von Landsberg-Velen. Heute sind es Friedhelm Freiherr und Caroline Freifrau von Landsberg-Velen.
 
Eine Holzbrücke führt in den Innenhof des Schlosses. Linker Hand betritt man die kleine Schlosskapelle. Sie ist vollständig mit einzigartigen Delfter Kacheln ausgekleidet, welche in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts im niederländischen Harlingen  gefertigt wurden. Ein Teil der Kacheln hat Federn als Motiv, während der andere Teil mit Vogelblättern bzw. –federn geschmückt ist. Sowohl der Barockaltar, dessen Gemälde die Grablegung Christi zeigt, als auch das gesamte sonstige Kircheninventar, darunter einige Statuen von besonderer Qualität, ist höchstwahrscheinlich für eine andere Kirche angefertigt worden und erst später in die Dankerner Schlosskapelle gekommen.
 
Die älteste schriftliche Nachricht zur Kapelle auf Schloss Dankern stammt aus einem knappen Visitationsbericht aus dem Jahr 1703. Immer wieder mussten Genehmigungen für Gottesdienste oder auch Taufen in der Kapelle eingeholt werden. Bereits die Erbauerfamilie Martels musste begründen, warum sie ihre Sonntagspflicht nicht in der Pfarrkirche, sondern in ihrer eigenen Kapelle nachkommen wollte. Am 30.12.1886 bemerkte Bischof Dr. Bernard Höting, dass es für eine Weihe der Kapelle als privaten Gebetsraum des Adels einer päpstlichen Genehmigung bedarf. Am 14.01.1887 wurde die Kapelle benediziert. Am 11.06.1887 erteilte der Bischof gemäß einer päpstlichen Genehmigung bis auf weiteres die Erlaubnis in der Kapelle täglich Gottesdienst zu feiern, allerdings mit Ausnahme der kirchlichen Hochfeste, um Beeinträchtigungen der Pfarrei zu vermeiden. Die Messe dürfe nur ein rechtmäßig approbierter Priester feiern, und zwar nur für den rechtmäßigen Besitzer des Gutes Dankern, Herrn Freiherr von Landsberg-Velen, den bei ihm wohnenden Verwandten, seiner Diener und Gäste, sowie seiner Kinder. 1946 stimmte Bischof Dr. Wilhelm Berning dem Aufbewahren des Allerheiligsten Sakraments in der Kapelle zu unter den Bedingungen, dass die Kapelle jeden Tag für mehrere Stunden öffentlich zugänglich ist, der Tabernakel feuer- und diebstahlsicher ist, das Ewige Licht davor brennt und dass wenigstens einmal in der Woche ein Gottesdienst dort gefeiert wird. Erst 1947 sind alle Bedingungen erfüllt. Zurzeit findet an jedem 2. Dienstag im Monat ein Gottesdienst in der Kapelle statt.