Archiv 2018
Kirche des Monats Dezember 2018
Kirche entspricht dem Baustil der Siedlungshäuser
Die ersten Siedler in Hilkenbrook begannen im Jahr 1933 mit dem Bau ihrer Häuser. Und noch bevor die Gemeinde politisch als eigenständige Gemeinde im Jahr 1934 anerkannt wurde, nahmen die Siedler den Bau eines Gotteshauses nach Plänen des Architekten H. Spekter in Angriff. Bereits im August 1933 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung und am Weihnachtsfest des gleichen Jahres die Benediktion (Segnung) der Kirche. Im Jahr 1956 fand die feierliche Konsekration, die liturgische Einweihung, der Kirche statt. Zudem erhielt das Gotteshaus in diesem Jahr ihre erste Orgel mit 13 Registern der Osnabrücker Firma Kreienbrink. Kurze Zeit später, im September 1960, erklangen 4 neue Stahlglocken, deren Klang auch heute noch weithin zu hören ist. Optisch ist die Kirche, deren Schutzpatron St. Johannes der Täufer ist, dem Baustil der Siedlerhäuser nachempfunden. Ihr Dach neigt sich daher seitlich tief herunter. Der kleine Giebelaufbau ist zum Turm erweitert, die Fenster des Seitenschiffs haben die Form von Stallfenstern.
Auch wenn der Wunsch der Siedler nach einer eigenen Kirche früh erfüllt wurde, so blieb der Wunsch nach einem eigenen Geistlichen noch lange unerfüllt. Deshalb war die Gemeinde in den Anfangsjahren ständig auf Aushilfen und Vertretungen angewiesen. Erst im Jahr 1941 erhielt die Gemeinde mit dem Vikar Theodor Dörtelmann ihren ersten eigenen Pastor. Genau 40 Jahre später, im September 1981, verabschiedeten die Hilkenbrooker mit Pastor Meiners ihren letzten eigenen Geistlichen und die Gemeinde wurde damit zu einer der ersten priesterlosen Gemeinden des Bistums. Seit dem Jahr 1989 teilte sich die Gemeinde einen Pfarrer mit Gehlenberg und lernte so früh, mit anderen Gemeinden Absprachen und Kompromisse zu treffen. Seit 2007 gehört die Gemeinde zur Pfarreiengemeinschaft „Abraham“ mit den weiteren Mitgliedsgemeinden Esterwegen, Breddenberg, Bockhorst-Neuburlage und Gehlenberg. Ein buntes, eigenständiges, vernetztes und gut funktionierendes Gemeindeleben haben sich die Hilkenbrooker bis heute erhalten. Von Beginn an haben sie sich tatkräftig und finanziell für ihr Gotteshaus eingesetzt.
Über die Jahre mussten immer wieder kleinere und größere Renovierungsarbeiten an der Kirche vorgenommen werden. Auch Anfang dieses Jahres wurden umfangreiche Baumaßnahmen, unterstützt von viele Gemeindemitgliedern, durchgeführt, um das Gotteshaus in Stand zu setzten und zukunftsfähig zu machen. Insbesondere gehörte die Neugestaltung des Altarraumes dazu. Er wurde nach dem Vorbild der ursprünglichen Innenraumgestaltung der Kirche von 1933 abgesenkt und neu gefliest. Altar, Ambo und die Steele des Tabernakels wurden erneuert. Zudem wurden die Bestuhlung des Altarraumes und eine Stuhlreihe als vorderste Sitzreihe neu angeschafft. Seit dem 09. April 2018 können die Hilkenbrooker in ihrer renovierten und neu gestalteten Kirche wieder Gottesdienst feiern.
Die Gemeinde Hilkenbrook hofft, dass am Sonntag, dem 09.12.2018 um 15 Uhr viele Interessierte kommen, um sich die Kirche (Am Dorfplatz 14, 26897 Hilkenbrook) einmal selber anzusehen. Nach der Vorstellung ist im Heimathaus Hilkenbrook bei Kaffee und Kuchen Gelegenheit zum Austausch.
Text: Petra Kohlenberg und Marion Schleper
Die ersten Siedler in Hilkenbrook begannen im Jahr 1933 mit dem Bau ihrer Häuser. Und noch bevor die Gemeinde politisch als eigenständige Gemeinde im Jahr 1934 anerkannt wurde, nahmen die Siedler den Bau eines Gotteshauses nach Plänen des Architekten H. Spekter in Angriff. Bereits im August 1933 erfolgte die feierliche Grundsteinlegung und am Weihnachtsfest des gleichen Jahres die Benediktion (Segnung) der Kirche. Im Jahr 1956 fand die feierliche Konsekration, die liturgische Einweihung, der Kirche statt. Zudem erhielt das Gotteshaus in diesem Jahr ihre erste Orgel mit 13 Registern der Osnabrücker Firma Kreienbrink. Kurze Zeit später, im September 1960, erklangen 4 neue Stahlglocken, deren Klang auch heute noch weithin zu hören ist. Optisch ist die Kirche, deren Schutzpatron St. Johannes der Täufer ist, dem Baustil der Siedlerhäuser nachempfunden. Ihr Dach neigt sich daher seitlich tief herunter. Der kleine Giebelaufbau ist zum Turm erweitert, die Fenster des Seitenschiffs haben die Form von Stallfenstern.
Auch wenn der Wunsch der Siedler nach einer eigenen Kirche früh erfüllt wurde, so blieb der Wunsch nach einem eigenen Geistlichen noch lange unerfüllt. Deshalb war die Gemeinde in den Anfangsjahren ständig auf Aushilfen und Vertretungen angewiesen. Erst im Jahr 1941 erhielt die Gemeinde mit dem Vikar Theodor Dörtelmann ihren ersten eigenen Pastor. Genau 40 Jahre später, im September 1981, verabschiedeten die Hilkenbrooker mit Pastor Meiners ihren letzten eigenen Geistlichen und die Gemeinde wurde damit zu einer der ersten priesterlosen Gemeinden des Bistums. Seit dem Jahr 1989 teilte sich die Gemeinde einen Pfarrer mit Gehlenberg und lernte so früh, mit anderen Gemeinden Absprachen und Kompromisse zu treffen. Seit 2007 gehört die Gemeinde zur Pfarreiengemeinschaft „Abraham“ mit den weiteren Mitgliedsgemeinden Esterwegen, Breddenberg, Bockhorst-Neuburlage und Gehlenberg. Ein buntes, eigenständiges, vernetztes und gut funktionierendes Gemeindeleben haben sich die Hilkenbrooker bis heute erhalten. Von Beginn an haben sie sich tatkräftig und finanziell für ihr Gotteshaus eingesetzt.
Über die Jahre mussten immer wieder kleinere und größere Renovierungsarbeiten an der Kirche vorgenommen werden. Auch Anfang dieses Jahres wurden umfangreiche Baumaßnahmen, unterstützt von viele Gemeindemitgliedern, durchgeführt, um das Gotteshaus in Stand zu setzten und zukunftsfähig zu machen. Insbesondere gehörte die Neugestaltung des Altarraumes dazu. Er wurde nach dem Vorbild der ursprünglichen Innenraumgestaltung der Kirche von 1933 abgesenkt und neu gefliest. Altar, Ambo und die Steele des Tabernakels wurden erneuert. Zudem wurden die Bestuhlung des Altarraumes und eine Stuhlreihe als vorderste Sitzreihe neu angeschafft. Seit dem 09. April 2018 können die Hilkenbrooker in ihrer renovierten und neu gestalteten Kirche wieder Gottesdienst feiern.
Die Gemeinde Hilkenbrook hofft, dass am Sonntag, dem 09.12.2018 um 15 Uhr viele Interessierte kommen, um sich die Kirche (Am Dorfplatz 14, 26897 Hilkenbrook) einmal selber anzusehen. Nach der Vorstellung ist im Heimathaus Hilkenbrook bei Kaffee und Kuchen Gelegenheit zum Austausch.
Text: Petra Kohlenberg und Marion Schleper
Kirche des Monats November 2018
Die Emmelner haben immer wieder mutige Entscheidungen für ihre Kirche getroffen.
Die Kirchengemeinde St. Josef ist seit dem 01.04.1960 eigenständige Kirchengemeinde. Die heutige Kirche wurde am 31.05.1964 durch Bischof Dr. Helmut Hermann Wittler eingeweiht. Gottesdienste wurden zuvor in provisorischen Kirchenräumen gefeiert.
Am Nachmittag des 19.05.1945, Samstag vor Pfingsten, wurde in Haren ein Räumungsbefehl angeschlagen. Danach mussten alle Bewohner zwischen Kanal und Emsbrücke innerhalb weniger Tage ihre Häuser räumen und den Ort verlassen. Nur Kleidung, Betten und Wertsachen durften mitgenommen werden. In den Häusern wohnten bis 1948 Polen. Sie gaben für diese Zeit Haren den Ortsnamen „Maczkov“. Die Harener Bevölkerung fand in den umliegenden Gemeinden Unterkunft, durfte aber nicht an den Gottesdiensten in Haren teilnehmen. So wurde in Emmeln von Mai 1945, erstmals am 27.05.1945, bis zum Herbst 1947 die heilige Messe in einer leer stehenden Kartoffelhalle gefeiert. Als Altartisch diente eine einfache Türplatte. Danach funktionierten die Emmelner einen Lagerschuppen als Kirchraum um und schmiedeten Pläne für den Bau einer Kapelle. Mit Eigenleistungen und Spenden unterstützten sie den Bau. Am 05.01.1949 konnte die Kapelle eingeweiht werden. Als Patron wurde der heilige Josef bestimmt.
Mit der Selbständigkeit der Kirchengemeinde im Jahr 1960 wuchs der Wunsch nach einem angemessenen Gotteshaus. Mit erneut großem Engagement und unter großer Anteilnahme der ganzen Gemeinde war es dann 1964 so weit. Zu diesem Zeitpunkt fehlten noch die Glocken und eine Orgel. Die Glocken wurden am 11.06.1965 von der Glockengießerei F. Otto in Bremen gegossen, am 19.06.1965 erklangen sie erstmals in Emmeln. Eine Schleifenorgel der Orgelbaufirma Kreienbrink mit 18 Registern wurde 1974 angeschafft und fand nicht, wie sonst üblich, auf dem „Orgelboden“ ihren Platz, sondern in der Nähe des Altares. Zuvor wurde der Gesang auf einem Harmonium begleitet.
Im Jahr 1987 wurde die Kirche umfangreich renoviert. Der Chorraum wurde um zwei Meter nach vorn gezogen und komplett umgestaltet. Der Bildhauer Dr. Paul Brandenburg entwarf und fertigte in seinem Nahe Würzburg gelegenen Atelier aus hellem Muschelkalkstein Altar, Ambo, Taufbrunnen, Tabernakel und Priestersitze an. Das bronzene Kreuz mit dem leidenden Heiland vor einer in leuchtenden Farben gestalteten Gloriole wurde in Berlin gefertigt. Eine Gebetskapelle entstand. Dafür wurde das Kirchenschiff mit dem zuvor freistehenden Glockenturm verbunden, die Glaswand wurde künstlerisch von Glasmaler Johannes Beek, Nettetal, gestaltet. An der Stirnseite der Kapelle fällt der Blick auf eine handgeschnitzte Pieta. Im Jahr 2000 erhielt die Kirche als Höhepunkt und Krönung weiterer umfangreicher Renovierungsmaßnahmen neue, vom Künstler Tobias Kammerer gestaltete Kirchenfenster. Der Künstler hat bei der thematischen Gestaltung der Fenster vom Altarraum ausgehend eine Verbindung von der Schöpfung, symbolisiert in den vier Elementen Wasser, Feuer, Erde, Luft, zu den sieben Sakramenten hergestellt. Die künstlerische Deckenmalerei der Kirche schafft Farbverbindungen zu den Kirchenfenstern.
Die Kirchengemeinde St. Josef lädt am Sonntag, den 11.11.2018, am Fest des Hl. Martin, um 15.00 Uhr zur Vorstellung der Kirche (Kolpingstraße, Haren-Emmeln) und anschließend zu Kaffee und Kuchen in das erst in diesem Jahr neu gebaute Gemeindehaus herzlich ein.
Text: Pressemitteilung (Holger Berentzen – erstellt aus Texten der Kirchengemeinde – Buch: 50 Jahre St. Josef-Kirche in Emmeln, Chronik)
Die Kirchengemeinde St. Josef ist seit dem 01.04.1960 eigenständige Kirchengemeinde. Die heutige Kirche wurde am 31.05.1964 durch Bischof Dr. Helmut Hermann Wittler eingeweiht. Gottesdienste wurden zuvor in provisorischen Kirchenräumen gefeiert.
Am Nachmittag des 19.05.1945, Samstag vor Pfingsten, wurde in Haren ein Räumungsbefehl angeschlagen. Danach mussten alle Bewohner zwischen Kanal und Emsbrücke innerhalb weniger Tage ihre Häuser räumen und den Ort verlassen. Nur Kleidung, Betten und Wertsachen durften mitgenommen werden. In den Häusern wohnten bis 1948 Polen. Sie gaben für diese Zeit Haren den Ortsnamen „Maczkov“. Die Harener Bevölkerung fand in den umliegenden Gemeinden Unterkunft, durfte aber nicht an den Gottesdiensten in Haren teilnehmen. So wurde in Emmeln von Mai 1945, erstmals am 27.05.1945, bis zum Herbst 1947 die heilige Messe in einer leer stehenden Kartoffelhalle gefeiert. Als Altartisch diente eine einfache Türplatte. Danach funktionierten die Emmelner einen Lagerschuppen als Kirchraum um und schmiedeten Pläne für den Bau einer Kapelle. Mit Eigenleistungen und Spenden unterstützten sie den Bau. Am 05.01.1949 konnte die Kapelle eingeweiht werden. Als Patron wurde der heilige Josef bestimmt.
Mit der Selbständigkeit der Kirchengemeinde im Jahr 1960 wuchs der Wunsch nach einem angemessenen Gotteshaus. Mit erneut großem Engagement und unter großer Anteilnahme der ganzen Gemeinde war es dann 1964 so weit. Zu diesem Zeitpunkt fehlten noch die Glocken und eine Orgel. Die Glocken wurden am 11.06.1965 von der Glockengießerei F. Otto in Bremen gegossen, am 19.06.1965 erklangen sie erstmals in Emmeln. Eine Schleifenorgel der Orgelbaufirma Kreienbrink mit 18 Registern wurde 1974 angeschafft und fand nicht, wie sonst üblich, auf dem „Orgelboden“ ihren Platz, sondern in der Nähe des Altares. Zuvor wurde der Gesang auf einem Harmonium begleitet.
Im Jahr 1987 wurde die Kirche umfangreich renoviert. Der Chorraum wurde um zwei Meter nach vorn gezogen und komplett umgestaltet. Der Bildhauer Dr. Paul Brandenburg entwarf und fertigte in seinem Nahe Würzburg gelegenen Atelier aus hellem Muschelkalkstein Altar, Ambo, Taufbrunnen, Tabernakel und Priestersitze an. Das bronzene Kreuz mit dem leidenden Heiland vor einer in leuchtenden Farben gestalteten Gloriole wurde in Berlin gefertigt. Eine Gebetskapelle entstand. Dafür wurde das Kirchenschiff mit dem zuvor freistehenden Glockenturm verbunden, die Glaswand wurde künstlerisch von Glasmaler Johannes Beek, Nettetal, gestaltet. An der Stirnseite der Kapelle fällt der Blick auf eine handgeschnitzte Pieta. Im Jahr 2000 erhielt die Kirche als Höhepunkt und Krönung weiterer umfangreicher Renovierungsmaßnahmen neue, vom Künstler Tobias Kammerer gestaltete Kirchenfenster. Der Künstler hat bei der thematischen Gestaltung der Fenster vom Altarraum ausgehend eine Verbindung von der Schöpfung, symbolisiert in den vier Elementen Wasser, Feuer, Erde, Luft, zu den sieben Sakramenten hergestellt. Die künstlerische Deckenmalerei der Kirche schafft Farbverbindungen zu den Kirchenfenstern.
Die Kirchengemeinde St. Josef lädt am Sonntag, den 11.11.2018, am Fest des Hl. Martin, um 15.00 Uhr zur Vorstellung der Kirche (Kolpingstraße, Haren-Emmeln) und anschließend zu Kaffee und Kuchen in das erst in diesem Jahr neu gebaute Gemeindehaus herzlich ein.
Text: Pressemitteilung (Holger Berentzen – erstellt aus Texten der Kirchengemeinde – Buch: 50 Jahre St. Josef-Kirche in Emmeln, Chronik)
Kirche des Monats September 2018
Eine erste Kapelle gab es bereits um 1200
Kirche des Monats – Unbefleckte Empfängnis Mariens in Suttrup-Lohe stellt sich vor
Die Ortschaft „Suddorphe“ hat eine alte Tradition. Im 11. Jahrhundert wird sie erstmals in einem Corveyer Einkünfteverzeichnis erwähnt. Die Suttruper und Loher besaßen vermutlich bereits etwa um 1200 eine eigene Kapelle. Mit einer Urkunde von 1456 wurde es den Bauern in Suttrup und Lohe mit Brief und Siegel erlaubt, eine „nye Capelle uppe den olden Zuttorper Kerkhove“ zu bauen. Allerdings durfte die Thuiner Mutterkirche keine Kürzungen und Nachteile erfahren.
Nach dem Zerfall und Abbruch der Kapelle etwa um 1740 waren beide Bauerschaften, kirchlich gesehen, wieder ganz auf Thuine ausgerichtet. Neuere Forschungen haben ergeben, dass das Steinmaterial der damaligen Kapelle nach Lingen abtransportiert worden war und Verwendung zum Bau der evangelisch-lutherischen Kreuzkirche fand.
1921 löste sich die Kapellengemeinde Suttrup-Lohe schrittweise von der Mutterkirche Thuine. Der Bauplan vom 14.01.1921 wurde am 20.04.1921 mit der Grundsteinlegung in die Tat umgesetzt. Bereits am 22.12.1921 fand die Einweihungsfeier mit der Gemeinde statt. Die zeitliche Umsetzung war schon erstaunlich, da die Steine aus Ibbenbüren mit dem Pferdewagen herangeschafft werden mussten. Auf seiner Firmreise weihte Bischof Dr. Wilhelm Berning am 08.09.1923 die Kirche auf den Namen „Unbefleckte Empfängnis Mariens“.
Mit dem Bau des Pfarrhauses in den Jahren 1922/23 wurde die Möglichkeit geschaffen, einen eigenen Priester für Suttrup-Lohe zu bekommen. Heute gehört die Kirchengemeinde zur Pfarreiengemeinschaft Freren.
Die heutige Kirche besteht aus einem einschiffigen Innenraum. Der Chorraum zeigt farblich gestaltete Fenster mit der Darstellung Marias und der Geburt Jesu. Altartisch, Ambo, Taufstein, Kredenztisch und Konsolen für die Heiligenfiguren bilden eine Einheit. Über dem Chorraum ist ein Satz aus dem Matthäusevangelium zu sehen: „Sehet, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt.“ Der Gestaltung des großen Kreuzes über dem Altar sowie des Tabernakels liegt die Aussage Jesu „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben“ zugrunde. An der Brüstung der Orgelempore befinden sich Holzreliefs, die ursprünglich in der damaligen Kanzel und Kommunionbank eingearbeitet waren: Jesus, der gute Hirt und die vier Evangelisten. Der in Kevelaer gefertigte Kreuzweg hat eine fünfzehnte Station, die den auferstandenen Christus darstellt. Eine Besonderheit in der Kirche ist die Orgel aus dem Jahr 1927. Sie ist eines der wenigen noch erhaltenen reinpneumatischen Instrumente im Bistum Osnabrück. Sie ist besonders geeignet für die klangliche Darstellung kleinerer Orgelwerke aus der Zeit der Deutschen Orgelromantik.
Die Kirchengemeinde freut sich über viele Gäste bei der Vorstellung der Kirche (Dorfstraße 6, 49832 Freren-Suttrup) und beim anschließenden Kaffeetrinken.
Kirche des Monats – Unbefleckte Empfängnis Mariens in Suttrup-Lohe stellt sich vor
Die Ortschaft „Suddorphe“ hat eine alte Tradition. Im 11. Jahrhundert wird sie erstmals in einem Corveyer Einkünfteverzeichnis erwähnt. Die Suttruper und Loher besaßen vermutlich bereits etwa um 1200 eine eigene Kapelle. Mit einer Urkunde von 1456 wurde es den Bauern in Suttrup und Lohe mit Brief und Siegel erlaubt, eine „nye Capelle uppe den olden Zuttorper Kerkhove“ zu bauen. Allerdings durfte die Thuiner Mutterkirche keine Kürzungen und Nachteile erfahren.
Nach dem Zerfall und Abbruch der Kapelle etwa um 1740 waren beide Bauerschaften, kirchlich gesehen, wieder ganz auf Thuine ausgerichtet. Neuere Forschungen haben ergeben, dass das Steinmaterial der damaligen Kapelle nach Lingen abtransportiert worden war und Verwendung zum Bau der evangelisch-lutherischen Kreuzkirche fand.
1921 löste sich die Kapellengemeinde Suttrup-Lohe schrittweise von der Mutterkirche Thuine. Der Bauplan vom 14.01.1921 wurde am 20.04.1921 mit der Grundsteinlegung in die Tat umgesetzt. Bereits am 22.12.1921 fand die Einweihungsfeier mit der Gemeinde statt. Die zeitliche Umsetzung war schon erstaunlich, da die Steine aus Ibbenbüren mit dem Pferdewagen herangeschafft werden mussten. Auf seiner Firmreise weihte Bischof Dr. Wilhelm Berning am 08.09.1923 die Kirche auf den Namen „Unbefleckte Empfängnis Mariens“.
Mit dem Bau des Pfarrhauses in den Jahren 1922/23 wurde die Möglichkeit geschaffen, einen eigenen Priester für Suttrup-Lohe zu bekommen. Heute gehört die Kirchengemeinde zur Pfarreiengemeinschaft Freren.
Die heutige Kirche besteht aus einem einschiffigen Innenraum. Der Chorraum zeigt farblich gestaltete Fenster mit der Darstellung Marias und der Geburt Jesu. Altartisch, Ambo, Taufstein, Kredenztisch und Konsolen für die Heiligenfiguren bilden eine Einheit. Über dem Chorraum ist ein Satz aus dem Matthäusevangelium zu sehen: „Sehet, ich bin bei euch alle Tage bis ans Ende der Welt.“ Der Gestaltung des großen Kreuzes über dem Altar sowie des Tabernakels liegt die Aussage Jesu „Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben“ zugrunde. An der Brüstung der Orgelempore befinden sich Holzreliefs, die ursprünglich in der damaligen Kanzel und Kommunionbank eingearbeitet waren: Jesus, der gute Hirt und die vier Evangelisten. Der in Kevelaer gefertigte Kreuzweg hat eine fünfzehnte Station, die den auferstandenen Christus darstellt. Eine Besonderheit in der Kirche ist die Orgel aus dem Jahr 1927. Sie ist eines der wenigen noch erhaltenen reinpneumatischen Instrumente im Bistum Osnabrück. Sie ist besonders geeignet für die klangliche Darstellung kleinerer Orgelwerke aus der Zeit der Deutschen Orgelromantik.
Die Kirchengemeinde freut sich über viele Gäste bei der Vorstellung der Kirche (Dorfstraße 6, 49832 Freren-Suttrup) und beim anschließenden Kaffeetrinken.
Kirche des Monats August 2018 St. Franziskus, Flechum
50-jährige Kirche mit einer Jahrhunderte alten Kirchengeschichte
Der Ort „Vlechnen“ wird 1276 als in der Pfarrei Haselünne gelegen bezeichnet. Jahrhunderte lang feierten die Flechumer ihre Gottesdienste in einer kleinen Kapelle in Flechum-Höven. Diese Kapelle wurde 1383 zu Ehren der Hl. Drei Könige und des Hl. Einsiedlers Antonius von einigen Adligen, darunter Haselünner Burgmänner, gestiftet. Nach dem 30-jährigen Krieg zeigte sich die Kapelle in einem sehr schlechten baulichen Zustand. Sie wurde 1651 abgerissen, ein Neubau, vermutlich eine Holzkirche, 1652 errichtet. Ein weiterer Neubau erfolgt 1855, die heutige Hövener Kapelle.
Nach dem Zweiten Weltkrieg reichte der Platz, auch aufgrund einer großen Anzahl von Flüchtlingen, nicht mehr aus. So wurde 1947 in der Dorfmitte von Flechum eine Arbeitsdienstbaracke als Kapelle eingerichtet. Bunte Glasfenster und ein kleiner Glockenturm gaben ihr ein würdiges Aussehen. 1965 waren so viele Reparaturen notwendig geworden und auch diese Kapelle aufgrund der weiter gestiegenen Einwohnerzahl zu klein, so dass über einen Neubau nachgedacht wurde. In gemeinsamer Anstrengung konnten die Flechumer den Wunsch nach einer ,,richtigen" Kirche verwirklichen. Die damals etwa 440 Einwohner brachten einen großen Teil der Baukosten auf und leisteten viel ehrenamtlich. Am Patronatsfest des Hl. Franz von Assisi, am 4. Oktober 1967, wurde die vom Haselünner Architekten Fritz Brümmer geplante Kirche geweiht. An der vorderen Spitze des Ziegelsteinbaus auf viereckigem Grundriss steht ein rechteckiger Kirchturm, in dem sich der Kircheneingang befindet. Im Turm befinden sich drei Bronzeglocken der Firma Eiysbouts aus Münster. Im Altar wurden am 4. Oktober 1992 durch Weihbischof Theo Kettmann Reliquien des Hl. Franziskus und des Hl. Bonifatius eingesetzt.
Verschiedene Künstler haben im Laufe der Jahre bis heute in der Gestaltung des Innenraumes mitgewirkt. Beispielsweise geht die Farbgestaltung der 1977 passend zum grün-bläulichen Boden angeschafften grünen Kirchenbänke auf einen Vorschlag der Künstlerin Ruth Landmann zurück. Die 15 Kreuzwegstationen und die Apostelleuchter wurden vom Rheiner Künstler Josef Krautwald angefertigt. Die Farbgestaltung der Chorwand und der Empore wurde 1992 durch die Künstler Lepper und Walter aus Soest vorgenommen.
Das lebendige Gemeindeleben der Kapellengemeinde St. Franziskus, die zur Pfarreiengemeinschaft Haselünne gehört, wird durch einen Kapellenvorstand organisiert und koordiniert. Viele Flechumer beteiligen sich in verschiedensten Gruppen und Vereinen.
Die Kapellengemeinde St. Franziskus lädt am Sonntag, den 12. August 2018 um 15.00 Uhr (Am Turm in Haselünne-Flechum) zur Vorstellung der Kirche und anschließend zu Kaffee und Kuchen herzlich ein.
Der Ort „Vlechnen“ wird 1276 als in der Pfarrei Haselünne gelegen bezeichnet. Jahrhunderte lang feierten die Flechumer ihre Gottesdienste in einer kleinen Kapelle in Flechum-Höven. Diese Kapelle wurde 1383 zu Ehren der Hl. Drei Könige und des Hl. Einsiedlers Antonius von einigen Adligen, darunter Haselünner Burgmänner, gestiftet. Nach dem 30-jährigen Krieg zeigte sich die Kapelle in einem sehr schlechten baulichen Zustand. Sie wurde 1651 abgerissen, ein Neubau, vermutlich eine Holzkirche, 1652 errichtet. Ein weiterer Neubau erfolgt 1855, die heutige Hövener Kapelle.
Nach dem Zweiten Weltkrieg reichte der Platz, auch aufgrund einer großen Anzahl von Flüchtlingen, nicht mehr aus. So wurde 1947 in der Dorfmitte von Flechum eine Arbeitsdienstbaracke als Kapelle eingerichtet. Bunte Glasfenster und ein kleiner Glockenturm gaben ihr ein würdiges Aussehen. 1965 waren so viele Reparaturen notwendig geworden und auch diese Kapelle aufgrund der weiter gestiegenen Einwohnerzahl zu klein, so dass über einen Neubau nachgedacht wurde. In gemeinsamer Anstrengung konnten die Flechumer den Wunsch nach einer ,,richtigen" Kirche verwirklichen. Die damals etwa 440 Einwohner brachten einen großen Teil der Baukosten auf und leisteten viel ehrenamtlich. Am Patronatsfest des Hl. Franz von Assisi, am 4. Oktober 1967, wurde die vom Haselünner Architekten Fritz Brümmer geplante Kirche geweiht. An der vorderen Spitze des Ziegelsteinbaus auf viereckigem Grundriss steht ein rechteckiger Kirchturm, in dem sich der Kircheneingang befindet. Im Turm befinden sich drei Bronzeglocken der Firma Eiysbouts aus Münster. Im Altar wurden am 4. Oktober 1992 durch Weihbischof Theo Kettmann Reliquien des Hl. Franziskus und des Hl. Bonifatius eingesetzt.
Verschiedene Künstler haben im Laufe der Jahre bis heute in der Gestaltung des Innenraumes mitgewirkt. Beispielsweise geht die Farbgestaltung der 1977 passend zum grün-bläulichen Boden angeschafften grünen Kirchenbänke auf einen Vorschlag der Künstlerin Ruth Landmann zurück. Die 15 Kreuzwegstationen und die Apostelleuchter wurden vom Rheiner Künstler Josef Krautwald angefertigt. Die Farbgestaltung der Chorwand und der Empore wurde 1992 durch die Künstler Lepper und Walter aus Soest vorgenommen.
Das lebendige Gemeindeleben der Kapellengemeinde St. Franziskus, die zur Pfarreiengemeinschaft Haselünne gehört, wird durch einen Kapellenvorstand organisiert und koordiniert. Viele Flechumer beteiligen sich in verschiedensten Gruppen und Vereinen.
Die Kapellengemeinde St. Franziskus lädt am Sonntag, den 12. August 2018 um 15.00 Uhr (Am Turm in Haselünne-Flechum) zur Vorstellung der Kirche und anschließend zu Kaffee und Kuchen herzlich ein.
Kirche des Monats Juni 2018
St. Vinzenz von Paul in Hebelermeer
Mühsame und beachtliche Leistung eines Kirchbaus im Moor
Am 15.07.1788 wurde die Hochmoorkolonie Hebelermeer durch den Generalvikar von Münster, Franz Friedrich Wilhelm Freiherr von Fürstenberg, gegründet. Der Ortsname erinnert an ein größeres Moorgewässer der Müller-Familie Hebler, die damit in Altenberge ihre Wassermühle betrieb. Kirchlich gehörte Hebelermeer ursprünglich zur Muttergemeinde Wesuwe. Sonntags wanderten die Bewohner über Morast in langen „Stiefelholzschuhen“ den etwa 10 Kilometer langen Kirchweg zum Gottesdienst. Den Weg legten sie auch zu Taufen, Trauungen und Beerdigungen zurück. Mit der Entsendung des ersten Geistlichen, Vikar Bernhard Oldiges, im Jahre 1859 wurde Hebelermeer Kapellengemeinde, die weiterhin zur Pfarrei Wesuwe gehörte. Die Hl. Messe feierte die Gemeinde in den ersten Jahren im Schulgebäude. 6 Jahre später wurde nach Plänen des Kirchen- und Dombaumeisters Johann Bernhard Hensen aus Sögel die Kirche St. Vinzenz von Paul gebaut. Das Baumaterial schaffte man im Laufe von mehreren Jahren mühsam über gefrorene Moraste mit Pferd und Wagen herbei. Die Balken fürs Kirchenschiff kamen per Schiff bis Wesuwe-Hüntel. Von dort wurden sie auf Schultern übers Moor getragen. Fuhrwerke konnten wegen des aufgeweichten Weges nicht fahren. 2 Jahre lang wurden Ziegelsteine in Altenberge im Feldbrand mit Torf hergestellt und nach Hebelermeer gefahren. 1866 wurde die neue St. Vinzenz von Paul Kirche feierlich eingeweiht.
Die einschiffige, neugotische Kirche hat einen Westturm und einen dreiseitigen Chorschluss. Der Kircheninnenraum reicht bis ins Satteldach mit seiner hölzernen Balkendecken-Architektur. An der Westwand ist eine hölzerne Orgelempore eingebaut. Die Innenausstattung bestand zu Beginn überwiegend aus Schenkungen von anderen Kirchengemeinden. 1902 wurde das Kircheninnere von einem unbekannten Künstler aus Nordhorn erstmals ausgemalt. Aus dem gleichen Jahr stammen vermutlich die bleiverglasten Buntfenster. 1914 gab es die erste gebrauchte Orgel aus Spelle, 6 Jahre später eine erste Turmuhr mit viertelstündigem Schlag. Ab 1929 wurde die Kirche ans Stromnetz angeschlossen und bekam elektrisches Licht. 1937 erfolgte die einzige künstlerische Ausmalung in Mineralfarbtechnik auf den Wandflächen mit einem großen Wandbild im Chorraum und vielen Detailmalereien. Es erfolgte allerdings 20 Jahre später eine Übermalung mit einem einfarbigen Anstrich. 1978 wurde eine Außen- und Innenrenovierung durchgeführt und eine fast neue Orgel vom Orgelbauer Fierdag aus Enschede eingebaut. Es ist eine vollmechanische Schleifladenorgel mit 14 Registern, verteilt auf 2 Manuale und Pedal. Die nächste große Renovierung gab es 1995, die Sakristei wurde angebaut und der Chorraum wurde nochmals umgestaltet.
Die Kirche ist heute reich ausgestattet. Sehenswert sind unter anderem ein hölzerner Hochaltar in gotischer Stilrichtung, ein Tabernakel mit hohem Aufbau und gotischem Gesprenge, zwei Seitenaltäre, ein Triumphkreuz aus Bronze, ein neogotischer Kronleuchter, der Taufbrunnen aus Sandstein, verschiedene Reliefs und Skulpturen wie die des Kirchenpatrons Vinzenz von Paul. Vinzenz von Paul (1581 – 1660) war ein französischer Priester und gilt aufgrund seines Wirkens auf dem Gebiet der Armenfürsorge und Krankenpflege als Begründer der neuzeitlichen Caritas.
Warum Vinzenz von Paul Pfarrpatron wurde, wird in einem Schreiben von Vikar Oldiges vom 16.10.1863 an die bischöfliche Behörde deutlich. Darin wird der Wunsch ausgesprochen, „zum Patron der hiesigen Kapelle einen Heiligen gewählt zu sehen, dessen Fest in den Monat Juli oder August falle, weil in dieser Jahreszeit in hiesiger Gemeinde nicht leicht zu befürchten sei, dass die Festfeier durch dringende Feldarbeiten gestört oder beeinträchtigt werde.“ Oldiges schlug fünf Heilige vor und aus diesen wählte die Behörde Vinzenz von Paul aus, dessen Fest in dieser Zeit am 19. Juli gefeiert wurde.
Die Kirchengemeinde Vinzenz von Paul lädt am Sonntag, den 10. Juni 2018 um 15.00 Uhr (Grüntalstraße, 49767 Twist-Hebelermeer) zur Vorstellung der Kirche und anschließend zu Kaffee und Kuchen mit musikalischer Begleitung herzlich ein.
Am 15.07.1788 wurde die Hochmoorkolonie Hebelermeer durch den Generalvikar von Münster, Franz Friedrich Wilhelm Freiherr von Fürstenberg, gegründet. Der Ortsname erinnert an ein größeres Moorgewässer der Müller-Familie Hebler, die damit in Altenberge ihre Wassermühle betrieb. Kirchlich gehörte Hebelermeer ursprünglich zur Muttergemeinde Wesuwe. Sonntags wanderten die Bewohner über Morast in langen „Stiefelholzschuhen“ den etwa 10 Kilometer langen Kirchweg zum Gottesdienst. Den Weg legten sie auch zu Taufen, Trauungen und Beerdigungen zurück. Mit der Entsendung des ersten Geistlichen, Vikar Bernhard Oldiges, im Jahre 1859 wurde Hebelermeer Kapellengemeinde, die weiterhin zur Pfarrei Wesuwe gehörte. Die Hl. Messe feierte die Gemeinde in den ersten Jahren im Schulgebäude. 6 Jahre später wurde nach Plänen des Kirchen- und Dombaumeisters Johann Bernhard Hensen aus Sögel die Kirche St. Vinzenz von Paul gebaut. Das Baumaterial schaffte man im Laufe von mehreren Jahren mühsam über gefrorene Moraste mit Pferd und Wagen herbei. Die Balken fürs Kirchenschiff kamen per Schiff bis Wesuwe-Hüntel. Von dort wurden sie auf Schultern übers Moor getragen. Fuhrwerke konnten wegen des aufgeweichten Weges nicht fahren. 2 Jahre lang wurden Ziegelsteine in Altenberge im Feldbrand mit Torf hergestellt und nach Hebelermeer gefahren. 1866 wurde die neue St. Vinzenz von Paul Kirche feierlich eingeweiht.
Die einschiffige, neugotische Kirche hat einen Westturm und einen dreiseitigen Chorschluss. Der Kircheninnenraum reicht bis ins Satteldach mit seiner hölzernen Balkendecken-Architektur. An der Westwand ist eine hölzerne Orgelempore eingebaut. Die Innenausstattung bestand zu Beginn überwiegend aus Schenkungen von anderen Kirchengemeinden. 1902 wurde das Kircheninnere von einem unbekannten Künstler aus Nordhorn erstmals ausgemalt. Aus dem gleichen Jahr stammen vermutlich die bleiverglasten Buntfenster. 1914 gab es die erste gebrauchte Orgel aus Spelle, 6 Jahre später eine erste Turmuhr mit viertelstündigem Schlag. Ab 1929 wurde die Kirche ans Stromnetz angeschlossen und bekam elektrisches Licht. 1937 erfolgte die einzige künstlerische Ausmalung in Mineralfarbtechnik auf den Wandflächen mit einem großen Wandbild im Chorraum und vielen Detailmalereien. Es erfolgte allerdings 20 Jahre später eine Übermalung mit einem einfarbigen Anstrich. 1978 wurde eine Außen- und Innenrenovierung durchgeführt und eine fast neue Orgel vom Orgelbauer Fierdag aus Enschede eingebaut. Es ist eine vollmechanische Schleifladenorgel mit 14 Registern, verteilt auf 2 Manuale und Pedal. Die nächste große Renovierung gab es 1995, die Sakristei wurde angebaut und der Chorraum wurde nochmals umgestaltet.
Die Kirche ist heute reich ausgestattet. Sehenswert sind unter anderem ein hölzerner Hochaltar in gotischer Stilrichtung, ein Tabernakel mit hohem Aufbau und gotischem Gesprenge, zwei Seitenaltäre, ein Triumphkreuz aus Bronze, ein neogotischer Kronleuchter, der Taufbrunnen aus Sandstein, verschiedene Reliefs und Skulpturen wie die des Kirchenpatrons Vinzenz von Paul. Vinzenz von Paul (1581 – 1660) war ein französischer Priester und gilt aufgrund seines Wirkens auf dem Gebiet der Armenfürsorge und Krankenpflege als Begründer der neuzeitlichen Caritas.
Warum Vinzenz von Paul Pfarrpatron wurde, wird in einem Schreiben von Vikar Oldiges vom 16.10.1863 an die bischöfliche Behörde deutlich. Darin wird der Wunsch ausgesprochen, „zum Patron der hiesigen Kapelle einen Heiligen gewählt zu sehen, dessen Fest in den Monat Juli oder August falle, weil in dieser Jahreszeit in hiesiger Gemeinde nicht leicht zu befürchten sei, dass die Festfeier durch dringende Feldarbeiten gestört oder beeinträchtigt werde.“ Oldiges schlug fünf Heilige vor und aus diesen wählte die Behörde Vinzenz von Paul aus, dessen Fest in dieser Zeit am 19. Juli gefeiert wurde.
Die Kirchengemeinde Vinzenz von Paul lädt am Sonntag, den 10. Juni 2018 um 15.00 Uhr (Grüntalstraße, 49767 Twist-Hebelermeer) zur Vorstellung der Kirche und anschließend zu Kaffee und Kuchen mit musikalischer Begleitung herzlich ein.
Kirche des Monats Mai 2018
Wie ein Pferdestall zum Gotteshaus wurde
Kapelle im Marstall Clemenswerth ist im Mai Kirche des Monats
Die Jugendbildungsstätte Marstall Clemenswerth öffnet am 13. Mai 2018 ihre Türen als „Kirche des Monats“. Um 15 Uhr beginnt die Veranstaltung in der Kapelle des Hauses. In einer kleinen Feier wird es unterschiedliche thematische Impulse zum kirchenhistorischen Ort, zur geschichtlichen Besonderheit und Informationen zum aktuellen Wirken des Marstall Clemenswerth geben. Anschließend gibt es bei Kaffee und Kuchen die Möglichkeit zum Austausch und zur Begegnung.
Die Geschichte des Marstalls und seiner Kapelle in Sögel ist geschichtsträchtig, da sie bereits 1737 beginnt und durch die unterschiedlichen Nutzungsarten sehr vielfältig war. Kurfürst Clemens August ließ die Schlossanlage und den Marstall ursprünglich bauen, um ihn und sein Gefolge nach der Jagd auf dem Hümmling zu beherbergen. Der Marstall diente dabei als Unterbringung von bis zu 100 Pferden. Das als „Jagdstern“ erbaute Schloss gilt heute als das europaweit einzige in seiner ursprünglichen Form erhaltene.
Der Marstall beherbergte nach seiner Zeit als Unterkunft für Pferde, die Familie Schücking, deren Sohn Levin Schücking im 19. Jahrhundert als einer der bekanntesten Schriftsteller Deutschlands galt. In seinen zahlreichen Romanen beschrieb er auch den Marstall und setzte ihm so ein Denkmal in der deutschen Literatur.
In den folgenden Jahrzehnten wurde der Marstall unterschiedlichen Nutzungen zugeführt. Von 1837 bis 1887 war eine private höhere Knabenschule im westlichen Flügel untergebracht und um 1911 hatte die Oberförsterei hier ihren Sitz. Während der Zeit des Nationalsozialismus war im Marstall zunächst der freiwillige Arbeitsdienst, später dann der Reichsarbeitsdienst untergebracht. Ab 1940 diente der Marstall als Unterkunft für polnische Kriegsgefangene. Die Allee vor dem Marstall war nach Kriegsende mit polnischen und russischen Kriegsgefangenen sowie mit KZ-Häftlingen gefüllt, welche vom kanadischen Generalhospital behandelt wurde. Das Pflegepersonal wohnte im Marstall.
1948 wurde das Gebäude zum Bildungshaus und die Kapelle durch Bischof Wilhelm Berning auf den Hl. Michael geweiht. Sie befand sich zunächst nicht am heutigen Ort, sondern weiter im Zentrum des Gebäudes, im jetzigen Tattersall. Das Bildungshaus entwickelte sich in den Jahren sowohl von seinen Angeboten, als auch von seiner Gebäudestruktur weiter. So wurde bis 1971 ein neuer Gebäudeflügel angebaut und die Kapelle bekam ihren heutigen Platz. Bischof Helmut Hermann Wittler weihte die erneuerte Kapelle ein und im neuen Altarstein wurden Reliquien von ugandischen Märtyrern eingelassen. Das „Haus Clemenswerth“ wurde umbenannt in „Jugendbildungsstätte Marstall Clemenswerth“.
2018 ist der Marstall Clemenswerth eine lebendige und offene Jugendbildungsstätte mit jährlich weit über 10.000 Besuchern und 23.000 Teilnehmertagen. Die Kapelle, als Herz des Hauses, wird heutzutage täglich von Schülern, Firmlingen, Gruppenleitern, Teamern, Hauptamtlichen und Gästen des Hauses als liturgischer Raum genutzt und lädt jederzeit zu Gebet und Besinnung ein.
Der Verein Marstall Clemenswerth e.V. wird zum 01.01.2019 Träger eines weiteren Bildungshaus. Das heutige Exerzitienhaus Ahmsen wird zur Zeit zum Bildungs- und Begegnungshaus „Jugendkloster Ahmsen“ konzeptioniert und entwickelt und geht als solches Anfang 2019 an den Start.
Der Marstall Clemenswerth lädt alle Interessierten zur „Kirche des Monats“ ein, die mehr über die Geschichte des Hauses, seine Kapelle und dem Wirken von 1737 bis heute, plus einen Ausblick in die Zukunft, erfahren möchten.
Text: Michael Engbers
Kapelle im Marstall Clemenswerth ist im Mai Kirche des Monats
Die Jugendbildungsstätte Marstall Clemenswerth öffnet am 13. Mai 2018 ihre Türen als „Kirche des Monats“. Um 15 Uhr beginnt die Veranstaltung in der Kapelle des Hauses. In einer kleinen Feier wird es unterschiedliche thematische Impulse zum kirchenhistorischen Ort, zur geschichtlichen Besonderheit und Informationen zum aktuellen Wirken des Marstall Clemenswerth geben. Anschließend gibt es bei Kaffee und Kuchen die Möglichkeit zum Austausch und zur Begegnung.
Die Geschichte des Marstalls und seiner Kapelle in Sögel ist geschichtsträchtig, da sie bereits 1737 beginnt und durch die unterschiedlichen Nutzungsarten sehr vielfältig war. Kurfürst Clemens August ließ die Schlossanlage und den Marstall ursprünglich bauen, um ihn und sein Gefolge nach der Jagd auf dem Hümmling zu beherbergen. Der Marstall diente dabei als Unterbringung von bis zu 100 Pferden. Das als „Jagdstern“ erbaute Schloss gilt heute als das europaweit einzige in seiner ursprünglichen Form erhaltene.
Der Marstall beherbergte nach seiner Zeit als Unterkunft für Pferde, die Familie Schücking, deren Sohn Levin Schücking im 19. Jahrhundert als einer der bekanntesten Schriftsteller Deutschlands galt. In seinen zahlreichen Romanen beschrieb er auch den Marstall und setzte ihm so ein Denkmal in der deutschen Literatur.
In den folgenden Jahrzehnten wurde der Marstall unterschiedlichen Nutzungen zugeführt. Von 1837 bis 1887 war eine private höhere Knabenschule im westlichen Flügel untergebracht und um 1911 hatte die Oberförsterei hier ihren Sitz. Während der Zeit des Nationalsozialismus war im Marstall zunächst der freiwillige Arbeitsdienst, später dann der Reichsarbeitsdienst untergebracht. Ab 1940 diente der Marstall als Unterkunft für polnische Kriegsgefangene. Die Allee vor dem Marstall war nach Kriegsende mit polnischen und russischen Kriegsgefangenen sowie mit KZ-Häftlingen gefüllt, welche vom kanadischen Generalhospital behandelt wurde. Das Pflegepersonal wohnte im Marstall.
1948 wurde das Gebäude zum Bildungshaus und die Kapelle durch Bischof Wilhelm Berning auf den Hl. Michael geweiht. Sie befand sich zunächst nicht am heutigen Ort, sondern weiter im Zentrum des Gebäudes, im jetzigen Tattersall. Das Bildungshaus entwickelte sich in den Jahren sowohl von seinen Angeboten, als auch von seiner Gebäudestruktur weiter. So wurde bis 1971 ein neuer Gebäudeflügel angebaut und die Kapelle bekam ihren heutigen Platz. Bischof Helmut Hermann Wittler weihte die erneuerte Kapelle ein und im neuen Altarstein wurden Reliquien von ugandischen Märtyrern eingelassen. Das „Haus Clemenswerth“ wurde umbenannt in „Jugendbildungsstätte Marstall Clemenswerth“.
2018 ist der Marstall Clemenswerth eine lebendige und offene Jugendbildungsstätte mit jährlich weit über 10.000 Besuchern und 23.000 Teilnehmertagen. Die Kapelle, als Herz des Hauses, wird heutzutage täglich von Schülern, Firmlingen, Gruppenleitern, Teamern, Hauptamtlichen und Gästen des Hauses als liturgischer Raum genutzt und lädt jederzeit zu Gebet und Besinnung ein.
Der Verein Marstall Clemenswerth e.V. wird zum 01.01.2019 Träger eines weiteren Bildungshaus. Das heutige Exerzitienhaus Ahmsen wird zur Zeit zum Bildungs- und Begegnungshaus „Jugendkloster Ahmsen“ konzeptioniert und entwickelt und geht als solches Anfang 2019 an den Start.
Der Marstall Clemenswerth lädt alle Interessierten zur „Kirche des Monats“ ein, die mehr über die Geschichte des Hauses, seine Kapelle und dem Wirken von 1737 bis heute, plus einen Ausblick in die Zukunft, erfahren möchten.
Text: Michael Engbers
Kirche des Monats April 2018
Kirchenzentrum Spelle - Junge Gemeinde hat schon viel in Eigenarbeit geleistet
„Die lutherische Kirchengeschichte in Spelle beginnt erst sehr spät“, begann Pastor Pfannkuche seinen Vortrag über die zum 01.01.1997 neu errichtete evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Spelle. Er stellte den Gästen, die emslandweit zur Veranstaltung „Kirche des Monats“ gekommen waren, zunächst die wechselvolle Geschichte der Reformation und Gegenreformation ab 1541 in der Grafschaft Lingen dar. Eine erste lutherische Kirche im Emsland gab es, so Pastor Pfannkuche, mit der Lingener Kreuzkirche. Am 1. Ostertag 1737 wurde die ganz im Barockstil erbaute Kirche am Universitätsplatz in Lingen eingeweiht. Außer der 1932 in Brögbern errichteten Kapelle blieb die Lingener Kirche die einzige Lutherische Kirche in der Grafschaft Lingen bis nach dem 2. Weltkrieg. Insbesondere durch die ab März 1945 Vertriebenen und Flüchtlinge wuchs die Zahl der Gemeindemitglieder der Lingener lutherischen Gemeinde auf ca. 16.000, davon etwa 4.000 Gemeindemitglieder unter reformierter Betreuung, an. Ende 1946 wurden allmählich feste Seelsorgebezirke eigerichtet und neben Lingen 30 Ortschaften in später fünf Seelsorgebezirke gefasst. Spelle gehörte dadurch zur Kapellengemeinde Emsbüren, die auch noch Salzbergen umfasste. 1960 wurde die Kapellengemeinde Emsbüren zur Kirchengemeinde Leschede-Salzbergen hochgestuft. Für Gottesdienst und Konfirmationen wurden in Spelle zunächst verschiedene Räume der alten Schulen und der katholischen Kirchen in Venhaus und Spelle genutzt. Für Taufen und auch besondere kirchliche Veranstaltungen wie Weihnachtsgottesdienste fuhr man nach Leschede oder später nach Salzbergen. Ab 1990 erhöhte sich die Zahl der Gemeindemitglieder insbesondere durch den Aussiedlerzustrom sprunghaft. Dieser Zuwachs betraf fast ausschließlich Spelle und damit den bisher kleinsten Gemeindeteil, der innerhalb des großen Gemeindegebiets eher ein Anhängsel war, räumlich getrennt durch die Bundesstraße 70 und den Dortmund-Ems-Kanal. Die pfarramtliche Versorgung ließ sich nicht mehr bewältigen. 1995 wurde im Kirchenkreis und bei der Landeskirche vom Kirchenvorstand Leschede-Salzbergen beantragt, die bestehende Kirchengemeinde zu teilen und eine neue Kirchengemeinde Spelle zu errichten. Mit der Gemeindegründung zum 01.01.1997 wurde auch das drängendste Problem, eigene und geeignete Räume vorzuhalten, angegangen. Ein Bauverein wurde gegründet. Zu den ersten Mitgliedern gehörten das katholische Pfarramt, die politische Gemeinde und die Verwaltungsspitze. Mit viel Eigenleistung der Gemeindemitglieder konnte im Jahr 2000 das Kirchenzentrum Spelle eingeweiht werden. Eine neue Orgel kam im Jahr 2002 hinzu, ein Glockenturm 2006 mit vier Glocken, vom Klang abgestimmt mit der katholischen Johanneskirche, und 2010 die Ausstattung des Kirchenraumes mit Kunstwerken des renommierten Nürnberger Künstlers Heinz Heiber. Diese Kunstwerke, eine Christusfigur, ein Taufbecken, drei Leuchter und eine Heiliger Geist-Skulptur in Gestalt einer Taube für die Kanzel, konnten aus der entwidmeten Friedenskirche in Bielefeld-Heepen übernommen werden. Der Christus mit ausgebreiteten Armen ist eingefasst in einen quadratischen Rahmen, der das himmlische Jerusalem andeutet. „Wenn wir auf Christus den Gekreuzigten schauen, sehen wir zugleich das Ziel unserer Hoffnung, das himmlische Jerusalem, das Paradies, das er uns erworben hat und zu dem er der Weg ist“, erklärte Pastor Pannkuche. Anknüpfend an die Kunstwerke Heibers sollen nun die Kirchenfenster künstlerisch gestaltet werden. Die Entwürfe dafür stammen vom Speller Wolfgang Brinkmann. Die den Kirchenraum im Dachbereich umschließenden Fenster werden das himmlische Jerusalem darstellen und in Eigenleistung der Gemeindemitglieder erstellt. In der für die Gäste geöffneten Glaswerkstatt konnte das Entstehen eines Kirchenfensters angeschaut werden. Die großen Fenster im Altarraum fertigt eine Fachfirma an. Sie zeigen Szenen aus dem Buch der Offenbarung des Johannes. Pastor Pfannkuche hofft, dass sich daran anknüpfend vielleicht anstatt Kirchenzentrum auch ein Name wie „Johannes Offenbarung“ in der Gemeinde besprechen lässt. Das sei doch auch mit Blick auf die katholische Gemeinde in Spelle „St. Johannes der Täufer“ ein schönes Zeichen. Für die Fenster ist die Gemeinde auf Spenden angewiesen und dankbar, so der Pastor. Holger Berentzen, Referent des Emslanddechanten, bedankte sich für den lebendigen Vortrag und die Gastfreundschaft und lud zur nächsten „Kirche des Monats“ am 13.05.2018 in die Kapelle der Jugendbildungsstätte Marstall Clemenswerth in Sögel ein. Text und Fotos: Holger Berentzen
„Die lutherische Kirchengeschichte in Spelle beginnt erst sehr spät“, begann Pastor Pfannkuche seinen Vortrag über die zum 01.01.1997 neu errichtete evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Spelle. Er stellte den Gästen, die emslandweit zur Veranstaltung „Kirche des Monats“ gekommen waren, zunächst die wechselvolle Geschichte der Reformation und Gegenreformation ab 1541 in der Grafschaft Lingen dar. Eine erste lutherische Kirche im Emsland gab es, so Pastor Pfannkuche, mit der Lingener Kreuzkirche. Am 1. Ostertag 1737 wurde die ganz im Barockstil erbaute Kirche am Universitätsplatz in Lingen eingeweiht. Außer der 1932 in Brögbern errichteten Kapelle blieb die Lingener Kirche die einzige Lutherische Kirche in der Grafschaft Lingen bis nach dem 2. Weltkrieg. Insbesondere durch die ab März 1945 Vertriebenen und Flüchtlinge wuchs die Zahl der Gemeindemitglieder der Lingener lutherischen Gemeinde auf ca. 16.000, davon etwa 4.000 Gemeindemitglieder unter reformierter Betreuung, an. Ende 1946 wurden allmählich feste Seelsorgebezirke eigerichtet und neben Lingen 30 Ortschaften in später fünf Seelsorgebezirke gefasst. Spelle gehörte dadurch zur Kapellengemeinde Emsbüren, die auch noch Salzbergen umfasste. 1960 wurde die Kapellengemeinde Emsbüren zur Kirchengemeinde Leschede-Salzbergen hochgestuft. Für Gottesdienst und Konfirmationen wurden in Spelle zunächst verschiedene Räume der alten Schulen und der katholischen Kirchen in Venhaus und Spelle genutzt. Für Taufen und auch besondere kirchliche Veranstaltungen wie Weihnachtsgottesdienste fuhr man nach Leschede oder später nach Salzbergen. Ab 1990 erhöhte sich die Zahl der Gemeindemitglieder insbesondere durch den Aussiedlerzustrom sprunghaft. Dieser Zuwachs betraf fast ausschließlich Spelle und damit den bisher kleinsten Gemeindeteil, der innerhalb des großen Gemeindegebiets eher ein Anhängsel war, räumlich getrennt durch die Bundesstraße 70 und den Dortmund-Ems-Kanal. Die pfarramtliche Versorgung ließ sich nicht mehr bewältigen. 1995 wurde im Kirchenkreis und bei der Landeskirche vom Kirchenvorstand Leschede-Salzbergen beantragt, die bestehende Kirchengemeinde zu teilen und eine neue Kirchengemeinde Spelle zu errichten. Mit der Gemeindegründung zum 01.01.1997 wurde auch das drängendste Problem, eigene und geeignete Räume vorzuhalten, angegangen. Ein Bauverein wurde gegründet. Zu den ersten Mitgliedern gehörten das katholische Pfarramt, die politische Gemeinde und die Verwaltungsspitze. Mit viel Eigenleistung der Gemeindemitglieder konnte im Jahr 2000 das Kirchenzentrum Spelle eingeweiht werden. Eine neue Orgel kam im Jahr 2002 hinzu, ein Glockenturm 2006 mit vier Glocken, vom Klang abgestimmt mit der katholischen Johanneskirche, und 2010 die Ausstattung des Kirchenraumes mit Kunstwerken des renommierten Nürnberger Künstlers Heinz Heiber. Diese Kunstwerke, eine Christusfigur, ein Taufbecken, drei Leuchter und eine Heiliger Geist-Skulptur in Gestalt einer Taube für die Kanzel, konnten aus der entwidmeten Friedenskirche in Bielefeld-Heepen übernommen werden. Der Christus mit ausgebreiteten Armen ist eingefasst in einen quadratischen Rahmen, der das himmlische Jerusalem andeutet. „Wenn wir auf Christus den Gekreuzigten schauen, sehen wir zugleich das Ziel unserer Hoffnung, das himmlische Jerusalem, das Paradies, das er uns erworben hat und zu dem er der Weg ist“, erklärte Pastor Pannkuche. Anknüpfend an die Kunstwerke Heibers sollen nun die Kirchenfenster künstlerisch gestaltet werden. Die Entwürfe dafür stammen vom Speller Wolfgang Brinkmann. Die den Kirchenraum im Dachbereich umschließenden Fenster werden das himmlische Jerusalem darstellen und in Eigenleistung der Gemeindemitglieder erstellt. In der für die Gäste geöffneten Glaswerkstatt konnte das Entstehen eines Kirchenfensters angeschaut werden. Die großen Fenster im Altarraum fertigt eine Fachfirma an. Sie zeigen Szenen aus dem Buch der Offenbarung des Johannes. Pastor Pfannkuche hofft, dass sich daran anknüpfend vielleicht anstatt Kirchenzentrum auch ein Name wie „Johannes Offenbarung“ in der Gemeinde besprechen lässt. Das sei doch auch mit Blick auf die katholische Gemeinde in Spelle „St. Johannes der Täufer“ ein schönes Zeichen. Für die Fenster ist die Gemeinde auf Spenden angewiesen und dankbar, so der Pastor. Holger Berentzen, Referent des Emslanddechanten, bedankte sich für den lebendigen Vortrag und die Gastfreundschaft und lud zur nächsten „Kirche des Monats“ am 13.05.2018 in die Kapelle der Jugendbildungsstätte Marstall Clemenswerth in Sögel ein. Text und Fotos: Holger Berentzen
Kirche des Monats März 2018
n.T.
Die Kirche St. Antonius in Vinnen hält einige Besonderheiten bereit
Die heutige Vinner Kirche St. Antonius mit barocken und klassizistischen Stilelementen wurde in den Jahren 1853 bis 1858 nach Plänen des bedeutenden Haselünner Architekten Josef Niehaus erbaut. Sie wird am Sonntag um 15.00 Uhr in der Veranstaltungsreihe „Kirche des Monats“ vorgestellt.
Ab dem 11. Jahrhundert wird Vinnen wird als „Finnum“ im Einkünfteregister des Klosters Corvey genannt. Politisch gehörte es zum Niederstift Münster, kirchlich zuständig war und ist das Bistum Osnabrück. Nach Vinner Überlieferung war Vinnen bis 1348 selbständige Pfarrei. Ab diesem Jahr war jedenfalls Holte Pfarrsitz. Eine Antoniuskapelle wurde 1523 geweiht. Von 1560 bis 1614 war Vinnen evangelisch. Seit der Rekatholisierung gab es in Vinnen keinen Geistlichen mehr. Ab 1795 wohnte ein emigrierter französischer Priester mehrere Jahre in Vinnen und hielt Gottesdienst. Die verfallene Kirche wurde ausgebessert.
Ab 1847 gab es mit Pfarrer Johannes Abel Grave einen ständigen Geistlichen und Vinnen wurde Kapellengemeinde. Am 1. April 1921 wurde es unter Abpfarrung von Holte zur selbständigen Kuratie erhoben. Der Patron scheint immer schon Antonius der Einsiedler (+ 356 in der ägyptischen Wüste) gewesen zu sein.
Das Innere der Kirche
Besonders der Taufstein aus dem 13. Jahrhundert und der barocke Hochaltar etwa aus dem Jahr 1760 sind zu erwähnen. Der vom Bildhauer Johann Heinrich König aus Münster geschaffene Hochaltar wurde aus dem 1839 aufgelösten Franziskanerkloster Aschendorf übernommen. Das Altarbild zeigt den Einsiedlermönch Antonius in der ägyptischen Wüste, dem anlässlich des Besuches eines anderen Einsiedlers ein Rabe ein Brot statt wie sonst ein halbes Brot brachte.
Die Pietà im Eingangsbereich aus dem 17. Jahrhundert ist ein schönes Beispiel für die emsländische Bauernkunst. Die alten Glocken mussten im 1. und 2. Weltkrieg abgegeben werden, die heutigen Glocken kamen 1948. Über dem Eingangsportal ist eine lateinische Inschrift eingebracht. Sie heißt übersetzt: Gott zur Ehre, unter dem Schutz des Hl. Abtes Antonius, wurde diese Kirche von der Gemeinde Vinnen erbaut im Jahre des Herrn 1853. Der Kirchenturm hat eine Haube im barocken Stil, eine Besonderheit in dieser Region. Eine weitere Besonderheit ist ein Messbuch aus dem Jahr 1450. Zudem gibt es Überlieferungen, dass die Kirche St. Antonius Anfang des vorigen Jahrhunderts in Bosnien durch Vinner Auswanderer nachgebaut wurde.
Herzlich lädt die Kirchengemeinde zur Vorstellung ihrer Kirche St. Antonius am Sonntag, den 11.03.2018 um 15.00 Uhr (Im Dorf, 49774 Lähden-Vinnen) sowie zum anschließenden Kaffeetrinken ein.
Kirchengemeinde St. Antonius, Vinnen
Ab dem 11. Jahrhundert wird Vinnen wird als „Finnum“ im Einkünfteregister des Klosters Corvey genannt. Politisch gehörte es zum Niederstift Münster, kirchlich zuständig war und ist das Bistum Osnabrück. Nach Vinner Überlieferung war Vinnen bis 1348 selbständige Pfarrei. Ab diesem Jahr war jedenfalls Holte Pfarrsitz. Eine Antoniuskapelle wurde 1523 geweiht. Von 1560 bis 1614 war Vinnen evangelisch. Seit der Rekatholisierung gab es in Vinnen keinen Geistlichen mehr. Ab 1795 wohnte ein emigrierter französischer Priester mehrere Jahre in Vinnen und hielt Gottesdienst. Die verfallene Kirche wurde ausgebessert.
Ab 1847 gab es mit Pfarrer Johannes Abel Grave einen ständigen Geistlichen und Vinnen wurde Kapellengemeinde. Am 1. April 1921 wurde es unter Abpfarrung von Holte zur selbständigen Kuratie erhoben. Der Patron scheint immer schon Antonius der Einsiedler (+ 356 in der ägyptischen Wüste) gewesen zu sein.
Das Innere der Kirche
Besonders der Taufstein aus dem 13. Jahrhundert und der barocke Hochaltar etwa aus dem Jahr 1760 sind zu erwähnen. Der vom Bildhauer Johann Heinrich König aus Münster geschaffene Hochaltar wurde aus dem 1839 aufgelösten Franziskanerkloster Aschendorf übernommen. Das Altarbild zeigt den Einsiedlermönch Antonius in der ägyptischen Wüste, dem anlässlich des Besuches eines anderen Einsiedlers ein Rabe ein Brot statt wie sonst ein halbes Brot brachte.
Die Pietà im Eingangsbereich aus dem 17. Jahrhundert ist ein schönes Beispiel für die emsländische Bauernkunst. Die alten Glocken mussten im 1. und 2. Weltkrieg abgegeben werden, die heutigen Glocken kamen 1948. Über dem Eingangsportal ist eine lateinische Inschrift eingebracht. Sie heißt übersetzt: Gott zur Ehre, unter dem Schutz des Hl. Abtes Antonius, wurde diese Kirche von der Gemeinde Vinnen erbaut im Jahre des Herrn 1853. Der Kirchenturm hat eine Haube im barocken Stil, eine Besonderheit in dieser Region. Eine weitere Besonderheit ist ein Messbuch aus dem Jahr 1450. Zudem gibt es Überlieferungen, dass die Kirche St. Antonius Anfang des vorigen Jahrhunderts in Bosnien durch Vinner Auswanderer nachgebaut wurde.
Herzlich lädt die Kirchengemeinde zur Vorstellung ihrer Kirche St. Antonius am Sonntag, den 11.03.2018 um 15.00 Uhr (Im Dorf, 49774 Lähden-Vinnen) sowie zum anschließenden Kaffeetrinken ein.
Kirchengemeinde St. Antonius, Vinnen
Kirche des Monats Februar 2018
n.T.
Friedhofskapelle und Kirche St. Marien, Brögbern
Lichtdurchflutete Friedhofskapelle mit besonderer künstlerischer Gestaltung
Kirchengemeinde St. Marien in Lingen-Brögbern stellt neue Friedhofskapelle und Kirche vor
Am 2. Februar 2017 und somit am Hochfest der Darstellung des Herrn (volkstümlich: Mariä Lichtmess) wurde die neue Friedhofskapelle der Kirchengemeinde St. Marien in Brögbern neu eingesegnet und ihrer Bestimmung übergeben. Die alte, im Jahr 1968 errichtete Kapelle wurde zuvor abgerissen. Sie war baufällig geworden und entsprach nicht mehr den Ansprüchen heutiger Bestattungskultur.
Die neue Friedhofskapelle wurde nach den Entwürfen des Architekten Liedtke aus Lingen errichtet. Sie hat 60 Sitzplätze, zwei Abschiedsräume grenzen an. Der kleine Innenliegende „Garten“ bietet auf recht kleinem Raum den Einfall von Tageslicht und schenkt der Kapelle damit eine gewisse Leichtigkeit. Die Giebelwand wurde durch den Emsbürener Künstler Ansgar Silies mittels einer Vielzahl von bearbeiteten und gefärbten Acrylstäben künstlerisch gestaltet.
Das katholische Leben in der Kirchengemeinde hat eine längere Geschichte. Ein denkwürdiger Tag der Brögberner Kirchengeschichte war der 12. Dezember 1928. Die erste katholische Kirche wurde eingeweiht. Schon Anfang des 20. Jahrhundert befassten sich die Brögberner Katholiken mit dem Gedanken, eine eigene Kirche zu errichten. Zu dieser Zeit gehörten die Brögberner Katholiken zur Bonifatiusgemeinde in der heutigen Innenstadt, ca. 7 Km entfernt.
Schließlich war es möglich, eine kleine Fachwerkkirche, die im Jahr 1893 in Lengerich/Westfalen gebaut wurde, zu erwerben. Junge Brögberner Männer brachen die Kirche in Lengerich ab. Im Juni 1928 kam die sogenannte Notkirche per Bahn an und wurde nach und nach in Brögbern wieder aufgebaut. Sie erhielt den Namen: unbefleckte Empfängnis der allerheiligsten Jungfrau Maria.
Mitte der 50er Jahre reichte dieses Gotteshaus mit seinen 180 Sitzplätzen nicht mehr aus. So beschloss der Kirchenvorstand im Jahr 1962 den Abbruch der alten Kapelle und die Errichtung einer neuen, zeitgemäßen Kirche. Sie wurde am 4. April 1963 von Bischof Helmut Hermann konsekriert.
Altar, Ambo und Tabernakelstele mit Motiven aus dem Neuen Testament wurden ebenso wie das dominierende Kreuz mit dem Corpus des auferstandenen Christus im Altarraum vom Rheiner Künstler Josef Krautwald gestaltet.
Zur Kirchengemeinde St. Marien gehören heute ca. 3000 Gemeindemitglieder aus den beiden Lingener Stadtteilen Brögbern und Damaschke.
Zusammen mit der Kirchengemeinde St. Josef, Lingen-Laxten und St. Antonius, Lingen-Baccum bildet die Kirchengemeinde seit 2013 eine Pfarreiengemeinschaft.
Kirchengemeinde St. Marien in Lingen-Brögbern stellt neue Friedhofskapelle und Kirche vor
Am 2. Februar 2017 und somit am Hochfest der Darstellung des Herrn (volkstümlich: Mariä Lichtmess) wurde die neue Friedhofskapelle der Kirchengemeinde St. Marien in Brögbern neu eingesegnet und ihrer Bestimmung übergeben. Die alte, im Jahr 1968 errichtete Kapelle wurde zuvor abgerissen. Sie war baufällig geworden und entsprach nicht mehr den Ansprüchen heutiger Bestattungskultur.
Die neue Friedhofskapelle wurde nach den Entwürfen des Architekten Liedtke aus Lingen errichtet. Sie hat 60 Sitzplätze, zwei Abschiedsräume grenzen an. Der kleine Innenliegende „Garten“ bietet auf recht kleinem Raum den Einfall von Tageslicht und schenkt der Kapelle damit eine gewisse Leichtigkeit. Die Giebelwand wurde durch den Emsbürener Künstler Ansgar Silies mittels einer Vielzahl von bearbeiteten und gefärbten Acrylstäben künstlerisch gestaltet.
Das katholische Leben in der Kirchengemeinde hat eine längere Geschichte. Ein denkwürdiger Tag der Brögberner Kirchengeschichte war der 12. Dezember 1928. Die erste katholische Kirche wurde eingeweiht. Schon Anfang des 20. Jahrhundert befassten sich die Brögberner Katholiken mit dem Gedanken, eine eigene Kirche zu errichten. Zu dieser Zeit gehörten die Brögberner Katholiken zur Bonifatiusgemeinde in der heutigen Innenstadt, ca. 7 Km entfernt.
Schließlich war es möglich, eine kleine Fachwerkkirche, die im Jahr 1893 in Lengerich/Westfalen gebaut wurde, zu erwerben. Junge Brögberner Männer brachen die Kirche in Lengerich ab. Im Juni 1928 kam die sogenannte Notkirche per Bahn an und wurde nach und nach in Brögbern wieder aufgebaut. Sie erhielt den Namen: unbefleckte Empfängnis der allerheiligsten Jungfrau Maria.
Mitte der 50er Jahre reichte dieses Gotteshaus mit seinen 180 Sitzplätzen nicht mehr aus. So beschloss der Kirchenvorstand im Jahr 1962 den Abbruch der alten Kapelle und die Errichtung einer neuen, zeitgemäßen Kirche. Sie wurde am 4. April 1963 von Bischof Helmut Hermann konsekriert.
Altar, Ambo und Tabernakelstele mit Motiven aus dem Neuen Testament wurden ebenso wie das dominierende Kreuz mit dem Corpus des auferstandenen Christus im Altarraum vom Rheiner Künstler Josef Krautwald gestaltet.
Zur Kirchengemeinde St. Marien gehören heute ca. 3000 Gemeindemitglieder aus den beiden Lingener Stadtteilen Brögbern und Damaschke.
Zusammen mit der Kirchengemeinde St. Josef, Lingen-Laxten und St. Antonius, Lingen-Baccum bildet die Kirchengemeinde seit 2013 eine Pfarreiengemeinschaft.
Herzlich lädt die Kirchengemeinde nach Brögbern zur „Kirche des Monats“ (Duisenburgerstraße 8, 49811 Lingen) ein. Beginn ist um 15.00 Uhr in der Friedhofskapelle. Anschließend besteht die Möglichkeit zur weiteren Besichtigung der Kapelle und der Kirche sowie zur Kaffeetafel.
Dirk Tecklenborg
Dirk Tecklenborg
Kirche des Monats Januar 2018
n.T.
Ev.-luth. Nikolaikirche Papenburg
In unserer Reihe „Kirche des Monats“ stellten wir am 14. Januar eine der nördlichsten und ältesten lutherischen Kirche des Emslands vor. Die Entstehung verdankt sie allerdings den Christen zweier Konfessionen. Lutherische und reformierte Christen errichteten 1869 die „Evangelische Kirche am Hauptkanal“, die heutige Nikolaikirche in Papenburg.
Der Bau der Kirche wurde damals zum größten Teil vom Gustav-Adolf Diasporawerk in Aurich finanziert. Dieses Werk vereinigte Lutheraner und Reformierte. Darum wechselten sich jeden Sonntag lutherische und reformierte Gottesdienste ab.
Die im neugotischen Stil von Landesbaumeister Wellenkamp (Osnabrück) entworfene Kirche wurde nach nur 18 Monaten Bauzeit am 23. Februar 1870 eingeweiht. Bis zur Jahrhundertwende wurde die Kirche mit einer 11-Register- Orgel, einer Turmuhr , einer erweiterten Empore und farbigen Fenstern im Chorraum ausgestattet. In der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts erfährt das Gotteshaus mehrere grundlegende und aufwändige Renovierungen darunter den Einbau einer 14-Register-Orgel.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Gemeinde erheblich durch Flüchtlinge der deutschen Ostprovinzen. Die lutherische Kirche baute nun in Papenburg und umzu weitere kleine Kirchen. Die Erlöserkirche am Obenende und die Kapellen „Zum Schifflein Christi“ in Aschendorfermoor und „Zur Gnade Christi“ in Börgermoor entstanden.
Nach 100 gemeinsamen Jahren wurde Ende der 60er Jahre mit der Marktkirche auch eine große reformierte Kirche in Papenburg errichtet.
So kommt es, dass die „Kirche am Hauptkanal“ erst 110 Jahre nach ihrem Bau zu einem eigenen Namen kommt und 1980 in „Nikolaikirche“ umbenannt wird.
Einen guten Eindruck aus der Entstehungszeit vermitteln aber nach wie vor die noch aus der Bauzeit und der Jahrhundertwende stammenden Fenster im Chorraum, Kronleuchter, der Taufstein und eine erst 1995 in der Kuppel des Altarraums freigelegte und wiederhergestellte Kunstmalerei von 1894. Sehenswert ebenso der 1997 von Siegfried Zimmermann (Marienwerder) entworfene Backsteinaltar und die dazugehörige Christus-Gruppe und Kanzel. Kantor Müller brachte durch die Präsentation eines klassischen Bachwerks die barocke Stimmung der Orgel mit mit ihren über 1000 Pfeifen genussvoll zur Geltung. Die Orgel der Nikolaikirche gilt als eine der besten in Nordwestdeutschland. In den Sommermonaten nutzen Tausende Touristen der Emsstadt die Gelegenheit, die Kirche zu besichtigen oder die Sommerkonzerte zu besuchen.
Der Bau der Kirche wurde damals zum größten Teil vom Gustav-Adolf Diasporawerk in Aurich finanziert. Dieses Werk vereinigte Lutheraner und Reformierte. Darum wechselten sich jeden Sonntag lutherische und reformierte Gottesdienste ab.
Die im neugotischen Stil von Landesbaumeister Wellenkamp (Osnabrück) entworfene Kirche wurde nach nur 18 Monaten Bauzeit am 23. Februar 1870 eingeweiht. Bis zur Jahrhundertwende wurde die Kirche mit einer 11-Register- Orgel, einer Turmuhr , einer erweiterten Empore und farbigen Fenstern im Chorraum ausgestattet. In der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts erfährt das Gotteshaus mehrere grundlegende und aufwändige Renovierungen darunter den Einbau einer 14-Register-Orgel.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs die Gemeinde erheblich durch Flüchtlinge der deutschen Ostprovinzen. Die lutherische Kirche baute nun in Papenburg und umzu weitere kleine Kirchen. Die Erlöserkirche am Obenende und die Kapellen „Zum Schifflein Christi“ in Aschendorfermoor und „Zur Gnade Christi“ in Börgermoor entstanden.
Nach 100 gemeinsamen Jahren wurde Ende der 60er Jahre mit der Marktkirche auch eine große reformierte Kirche in Papenburg errichtet.
So kommt es, dass die „Kirche am Hauptkanal“ erst 110 Jahre nach ihrem Bau zu einem eigenen Namen kommt und 1980 in „Nikolaikirche“ umbenannt wird.
Einen guten Eindruck aus der Entstehungszeit vermitteln aber nach wie vor die noch aus der Bauzeit und der Jahrhundertwende stammenden Fenster im Chorraum, Kronleuchter, der Taufstein und eine erst 1995 in der Kuppel des Altarraums freigelegte und wiederhergestellte Kunstmalerei von 1894. Sehenswert ebenso der 1997 von Siegfried Zimmermann (Marienwerder) entworfene Backsteinaltar und die dazugehörige Christus-Gruppe und Kanzel. Kantor Müller brachte durch die Präsentation eines klassischen Bachwerks die barocke Stimmung der Orgel mit mit ihren über 1000 Pfeifen genussvoll zur Geltung. Die Orgel der Nikolaikirche gilt als eine der besten in Nordwestdeutschland. In den Sommermonaten nutzen Tausende Touristen der Emsstadt die Gelegenheit, die Kirche zu besichtigen oder die Sommerkonzerte zu besuchen.